Süddeutsche Zeitung

Fashion Week Paris:Lagerfeld setzt Zeichen für die Homo-Ehe

Modedesigner Karl Lagerfeld hat die Sprache der Mode genutzt, um sich für die in Frankreich umstrittene Einführung der Homo-Ehe einzusetzen. Bei einem Defilee in Paris schickte er jetzt zwei Bräute Hand in Hand auf den Laufsteg. Auch in Sachen Adoptionsrecht hat der Modezar konkrete Vorstellungen.

Modezar Karl Lagerfeld hat das Finale seiner Modeschau für das Luxus-Modehaus Chanel bei der Fashion Week in Paris diesmal auf ganz eigene Art und Weise genutzt - und ein stilvolles Plädoyer für die Homo-Ehe inszeniert. Den Abschluss des Lagerfeld-Defilees im Grand Palais bildete entsprechend der Tradition ein Brautkleidmodell. In diesem Fall waren es aber gleich zwei Models, die Hand in Hand in langen weißen Roben über den Laufsteg schritten. Begleitet wurden sie von einem kleinen Jungen.

Hinter den Kulissen bestätigte der Designer, er habe sich mit den beiden Bräuten auf seiner Show für das Heiratsrecht gleichgeschlechtlicher Paare stark machen wollen. Die Idee, dass gleichgeschlechtliche Paare "Babys bestellen" könnten, unterstütze er aber weniger. "Danach bin ich nicht verrückt", sagte der 79-Jährige.

Auch ansonsten hat Lagerfeld recht konkrete Vorstellungen, was das Adoptionsrecht homosexueller Paare angeht: Männer sollten lieber elternlose Kinder adoptieren als Leihmütter zu engagieren. Allerdings seien zwei Mütter für ein Kind vorteilhafter als zwei Väter. "Ein Kind ohne Mutter, das ist ein bisschen traurig", sagte der Modezar laut einem Bericht der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Lagerfeld reagierte mit seiner Inszenierung auf heftige Proteste gegen die von der Pariser Regierung angestrebte Einführung der Homo-Ehe. Hunderttausende Gegner des Vorhabens hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder zu Demonstrationen versammelt.

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Süddeutsche.de/AFP/feko
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