Süddeutsche Zeitung

Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn:DSK wehrt sich gegen "DSK"-Bordell

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Dominique-Strauss Kahn steckt noch immer mitten in einem Sexparty-Skandal um ein französisches Luxushotel. In Belgien sollen seine Initialen künftig über einem Bordell prangen. DSK wehrt sich gegen den Betreiber - überdies ein alter Bekannter des Bankers.

So mancher Spötter glaubt vielleicht, Dominique Strauss-Kahn könnte sich geehrt fühlen, wenn ein Bordell seinen Namen tragen will. Immerhin macht der Franzose aus seiner Vorliebe für Sex-Partys mittlerweile keinen Hehl mehr. Doch der ehemalige IWF-Chef wehrt sich gegen den Plan eines belgischen Etablissements, das sich "DSK" nennen will.

Der 65-jährige Franzose musste im Mai 2011 wegen Vergewaltigungsvorwürfen als Chef des internationalen Währungsfonds IWF zurücktreten; das Strafverfahren in New York wurde wenige Monate später eingestellt, Ende 2012 war der Fall mit der Einigung in einem Zivilverfahren juristisch endgültig abgeschlossen. Strauss-Kahn wird häufig kurz "DSK" genannt.

Diese Abkürzung soll auch nun über einem neuen Bordell in der belgischen Stadt Blaton prangen. Diesen "Angriff auf seinen Namen" durch das Bordell werde Strauss-Kahn nicht hinnehmen, kündigten seine Anwälte in Paris und Brüssel an. Er werde "mit allen juristischen Mitteln" dagegen vorgehen. Offiziell steht "DSK" für "Dodo Sex Klub". Dodo ist der Spitzname von Zuhälter Dominique Alderweireld, dem Betreiber des Bordells.

Dieser wiederum kennt Strauss-Kahn nur zu gut. Beide stehen im Mittelpunkt eines Skandals um Sex-Partys mit Callgirls, unter anderem im Luxushotel Carlton in der nordfranzösischen Stadt Lille. Strauss-Kahn, Alderweireld und einige weitere Angeklagte werden sich in ihrer Heimat wegen "schwerer gemeinschaftlicher Zuhälterei" vor Gericht verantworten müssen.

An Sex-Partys, auch in Paris und Washington, teilgenommen zu haben, bestreitet Dominique Strauss-Kahn keineswegs. Dass es sich bei den Frauen um bezahlte Prostituierte gehandelt hat, will er aber nicht gewusst haben.

Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP räumte Bordellbetreiber Dominique Alderweireld ein, dass er bei der Namensfindung durchaus an Strauss-Kahn gedacht habe. Als "Augenzwinkern" sei das "DSK" über dem Bordell zu verstehen und als gute Werbung. "Aus kommerzieller Sicht ist das exzellent. Es ist fantastisch, weil alle von 'DSK' sprechen."

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AFP/dpa/havo
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