Süddeutsche Zeitung

Flughafen Gatwick:Verdächtige von Drohnen-Störaktionen wieder frei

Das Ehepaar, das die Polizei nach Störkaktionen mit Drohnen am Londoner Flughafen Gatwick am Freitagabend festgenommen hat, ist wieder frei. Sie stünden nicht mehr unter Verdacht, den Flugverkehr lahmgelegt zu haben, teilten die Beamten der Grafschaft Sussex am Sonntag mit. Der 47-Jährige und die 54-Jährige aus der benachbarten Stadt Crawley hätten voll mit der Polizei kooperiert.

Weil Drohnen über dem Gelände von Gatwick geflogen waren, musste der Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen seit vergangenen Mittwochabend mehrfach eingestellt werden. Etwa 40 Drohnen seien nach Angaben der Beamten gesichtet worden. Rund tausend Flüge fielen deshalb aus, etwa 140 000 Fluggäste waren von dem Chaos in der Vorweihnachtszeit betroffen.

Kein Hinweis auf einen terroristischen Hintergrund

Der zweitgrößte Flughafen der britischen Hauptstadt hatte erst am Freitagmorgen den Betrieb wieder aufgenommen, nachdem dieser zuvor 36 Stunden lang unterbrochen worden war. Am Samstag normalisierte sich die Lage allmählich.

Von einem terroristischen Hintergrund gingen die Behörden bislang nicht aus. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass eine ausländische Regierung ihre Finger im Spiel habe, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Nicht ausschließen wollten die Ermittler, dass es sich bei den Tätern um radikale Umweltschützer handeln könnte.

Auch in Deutschland sind Zwischenfälle mit Drohnen ein wiederkehrendes Problem. In den vergangenen Monaten haben sie sogar deutlich zugenommen: So wurden nach Angaben der Deutschen Flugsicherung bis einschließlich November 152 Fälle gemeldet, bei denen Verkehrsflieger durch Drohnen behindert wurden, die gefährlich nah an Flughäfen oder auf der Strecke auftauchten. Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es nur 88 gewesen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4264749
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/afp/kabr
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.