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Drogenboss:Sean Penn will nichts mit Festnahme von El Chapo zu tun haben

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Er wollte lediglich eine neue Debatte über den Kampf gegen Drogen anstoßen, sagt er. Das Interview mit dem Drogenboss betrachtet Penn als gescheitert.

Der amerikanische Schauspieler Sean Penn hat sich erstmals zu den Motiven für sein umstrittenes Interview mit dem mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán geäußert. Penn hatte El Chapo zusammen mit der Schauspielerin Kate del Castillo für ein Interview mit dem Rolling Stone getroffen.

Anders als von der mexikanischen Justiz behauptet, habe das Treffen nicht zu El Chapos späterer Verhaftung beigetragen, sagte Penn nun in einem Gespräch mit dem Fernsehsender CBS, aus dem vorab Auszüge veröffentlicht wurden. "Wir hatten ihn viele Wochen vorher getroffen. Am 2. Oktober, an einem Ort weit entfernt von dem, wo er gefasst wurde." Sein Team sei nicht schlauer als die amerikanische Drogenbehörde oder der mexikanische Geheimdienst. Sie hätten über einen Kontakt eine Einladung zu dem Interview mit El Chapo bekommen.

Penn hatte den aus einem Gefängnis entflohenen Guzmán im Oktober in einem Camp im Dschungel getroffen, während die mexikanischen Behörden noch verzweifelt nach dem Schwerverbrecher suchten.

In dem Interview, das am Sonntag in voller Länge ausgestrahlt wird, spricht Penn auch über die Motive für das Gespräch mit dem Drogenboss. Er habe bei dem Treffen mit Guzmán nur eine einzige echte Mission gehabt, sagt Penn, der auch als linker Aktivist bekannt ist: Über den Drogenboss "konnte ich ein Gespräch über die Politik des Kriegs gegen Drogen beginnen. Das war meine einfache Idee." Leider sei bei der ganzen Diskussion über den Artikel der eigentliche Zweck untergegangen, was er sehr bedaure. Im Nachhinein betrachtet Penn das Interview als gescheitert: "Um es ganz deutlich zu sagen: Mein Artikel war ein Flop"

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