Süddeutsche Zeitung

Drogen-Krieg:Mehr als 40 Tote an einem Tag

Die Todesspirale in Mexiko dreht sich weiter: In einem Gefängnis sterben beim Kampf zweier Drogen-Gangs 29 Insassen. Im Westen des Landes werden außerdem zwölf Polizisten in einem Hinterhalt erschossen.

Der blutige Drogenkrieg in Mexiko fordert immer neue Opfer: Bei Kämpfen rivalisierender Banden in einem Gefängnis im Nordwesten Mexikos sind nun mindestens 29 Häftlinge getötet worden, im Westen Mexikos wurden zwölf Polizisten erschossen.

Bei der Schießerei zwischen Insassen der Haftanstalt in der Stadt Mazatlán starben 21 Insassen, wie die Behörden mitteilten. Wenige Stunden später wurden weitere acht Häftlinge erstochen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden in dem Gefängnis zwei Pistolen und ein Sturmgewehr gefunden. Wie die Waffen dorthin gelangten, ist noch unklar.

Bei dem Kampf wurden außerdem drei Polizisten verletzt, einer von ihnen schwer. An den Auseinandersetzungen war die berüchtigte Bande von Kartellchef Joaquin Guzman, alias "El Chapo", beteiligt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Guzman ist der von den USA meistgesuchte Drogenboss in Mexiko. Die Häftlinge seien am Montag von einer anderen Bande angegriffen worden, erklärten die Behörden.

Zwölf tote Polizisten

Gleichzeitig wurden in der Stadt Zitacuaro im Westen Mexikos zwölf Polizisten in einem Hinterhalt erschossen. Die Beamten waren auf dem Weg in die Hauptstadt Mexiko-City, als sie angegriffen wurden, wie das Ministerium für öffentliche Sicherheit im Bundesstaat Michoacan mitteilte. Auch mehrere der Angreifer wurden demnach getötet, die Armee habe die Verfolgung der übrigen aufgenommen.

In Mexiko tobt ein Krieg rivalisierender Drogenbanden um Schmuggelrouten in die USA. Obwohl im ganzen Land 50.000 Soldaten im Einsatz sind, wurden bei den Kämpfen in den vergangenen dreieinhalb Jahren fast 23.000 Menschen getötet.

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