Süddeutsche Zeitung

Die Adventsfrage (13):Wie vermeide ich Weihnachtsstress?

Das beantwortet der Leiter der repräsentativen "Weihnachtsstudie 2019".

Protokoll: Christian Helten

Professor Philipp A. Rauschnabel, Leiter der repräsentativen "Weihnachtsstudie 2019" der Universität der Bundeswehr in München:

"Das Problem beim Weihnachtsstress sind unsere Erwartungen. Zufriedenheit ist per definitionem ein Vergleich zwischen Erwartung und Beurteilung. Wenn ich in einem Sternerestaurant eine gute Currywurst serviert bekäme, wäre ich enttäuscht. Wenn ich die gleiche Wurst an einem Bahnhofskiosk bekomme, freue ich mich. An Weihnachten erwarten viele Perfektion - die dann nicht zu erfüllen ist. Man sollte sich also fragen, was sein muss und worauf man verzichten kann. Muss ich an Heiligabend wirklich den Lachs machen, der exakt 20 Minuten im Ofen sein muss, oder kann ich ein Gericht am 23. vorbereiten? Muss ich alle Weihnachtsfeiern besuchen, auf die ich eingeladen bin, oder reicht die eine, auf die ich wirklich Lust habe? Muss die Wohnung wirklich blitzblank sein? Apropos Sauberkeit: Die Stressfaktoren an Weihnachten unterscheiden sich stark nach Geschlechtern. Frauen ist es wichtig, dass an Weihnachten alles sauber ist, 54 Prozent stresst das Aufräumen und Saubermachen. Männer sagen eher: Das Essen muss nicht perfekt sein, an Weihnachten relaxen wir. Die stresst eher, dass sie noch Weihnachtskarten schreiben müssen. Beim Thema Geschenke spielt das Alter eine Rolle: 53 Prozent der Befragten unter 26 stresst der Geschenkekauf, bei denen über 55 sind es nur 21 Prozent. Das mag an der Routine liegen - aber wohl vor allem an der Planung."

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Quelle:
SZ vom 13.12.2019
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