Süddeutsche Zeitung

TU Darmstadt:Verdächtige nach Giftanschlag gefasst

Sieben Menschen wurden im August 2021 verletzt. Bei der Festgenommenen soll es sich um eine Studentin handeln. Sie wurde in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen.

Mehr als sieben Monate nach einem mutmaßlichen Giftanschlag an der Technischen Universität Darmstadt haben die Ermittler eine Verdächtige festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das Polizeipräsidium Südhessen mitteilten, wurde eine 32 Jahre alte Frau aus Mainz in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft habe das Amtsgericht Darmstadt den Unterbringungsbefehl erlassen. Der Frau wird versuchter Mord im Zustand der Schuldunfähigkeit vorgeworfen.

Die Studentin der Materialwissenschaften soll im August 2021 verschiedene Lebensmittel mit "gesundheitsschädlichen Stoffen" versetzt haben. Damals hatten sieben Menschen Vergiftungserscheinungen, sechs von ihnen mussten mit bläulich verfärbten Händen und Füßen in eine Klinik gefahren werden, ein 30-jähriger Student schwebte stundenlang in Lebensgefahr. Gefunden hatten die Polizisten die Substanz an mehreren Orten im Unigebäude L201. Sie sei etwa in Filterbehältern für Teewasser und geöffneten Milch-Tetrapaks gewesen, die in Teeküchen und Besprechungsräumen standen, hieß es damals.

Die Frau war den Ermittlern nach eigener Darstellung bereits früh verdächtig erschienen. Aber erst nachdem mehr als 1000 Zeugen befragt wurden, habe sich der Verdacht erhärtet. Als Motiv für den Anschlag vermutet die Staatsanwaltschaft, dass sich die Frau von Mitarbeitern der Technischen Universität verfolgt fühlte. Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigte aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig sei, hieß es weiter. Die Studentin selbst machte bislang keine Angaben zu den Vorwürfen.

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