Süddeutsche Zeitung

China:Tierschützerin rettet Hunde vor dem Kochtopf

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Aktivistin befreit 100 Hunde

Wenn Herrchen nach Hause kommt, wedelt der Hund glücklich mit dem Schwanz. Seinem Besitzer weicht ein Hund sein Leben lang nicht von der Seite. In manchen Gebieten Chinas gibt es die Idee vom Hund als treuen Begleiter nicht. Dort landet er im Kochtopf.

Die 65-jährige Yang Xiaoyun aus Tianjin hat nun in China Hunde davor gerettet, getötet zu werden. Dem Nachrichtenportal Netease zufolge, reiste sie zum jährlichen Hundefleisch-Festival im südlichen Yulin und kaufte 100 Hunde für etwa 7000 Yuan (knapp 1000 Euro) frei.

Tierschützerin protestiert gegen grausame Sitte

Auf den Philippinen ist der Verkauf von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr seit 2007 verboten. Dort wurden Hunde auch von Stämmen gegessen, weil sie glaubten, dass der Geist des geopferten Hundes die Familie beschützt. Tierschützer geben auf den Philippinen trotzdem keine Entwarnung - der Schwarzmarkt mit Hundefleisch boomt.

In China ist der Verzehr von Hundefleisch erlaubt, dennoch aber nicht im ganzen Land üblich. Eine Ausnahme bildet das autonome Gebiet Guangxi im Süden. Seit 2009 findet in dessen Stadt Yulin jedes Jahr zur Sommersonnenwende ein zweitägiges Hundefleisch-Festival statt. Die Hunde müssen in Käfigen zusammengepfercht auf die Schlachtbank warten oder werden schon fertig zubereitet verkauft.

Der Tierschutzorganisation "Animals Asia" zufolge sind die meisten Hunde auf dem Festival Streuner oder gestohlen. Die Einwohner von Yulin beteuern, dass die Hunde nicht leiden müssen, wenn sie getötet werden. Tierschützer sagen aber, dass die Hunde vergiftet oder sogar zu Tode geprügelt werden. Deshalb finden sich in Yulin alljährlich dutzende Aktivisten ein, die gegen die Tradition protestieren und manchmal auch Hunde freikaufen.

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