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Britisches Königshaus:Prinz William gibt seinen Job als Pilot auf

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Er diente mehr als siebeneinhalb Jahre in der Royal Air Force, arbeitet seit 2015 als Rettungspilot - nun soll Prinz William nicht mehr abheben: Nach Berichten der britischen Sunday Times wird sich die Nummer zwei der britischen Thronfolge von Sommer 2017 an ganz auf seine repräsentativen Aufgaben konzentrieren.

Königin Elisabeth II. gibt weitere Schirmherrschaften ab

Der Herzog von Cambridge war seit Juli 2015 bei der "East Anglian Air Ambulance" in Norfolk als Pilot von Rettungshubschraubern beschäftigt gewesen und soll ein Angebot erhalten haben, seinen Zweijahresvertrag zu verlängern, der im Mai dieses Jahres ausläuft. Darauf konnte er jedoch nicht eingehen; schließlich werden ihm von April an eine Reihe weiterer Aufgaben zufallen: Dann nämlich wird Königin Elisabeth II. 20 ihrer zahlreichen Schirmherrschaften abgeben und an die Mitglieder der Königsfamilie verteilen.

Mehr als zwei Dutzend solcher Ämter hat sie schon abgegeben - unter anderem hat Prinz William von ihr die Schirmherrschaft über den walisischen Rugby-Verband, den Amateurschwimmverband und die Royal African Society übernommen. "Wenn die Königin entscheidet, dass sie weitere Verpflichtungen abgeben wird, werde ich der erste sein, der sie annimmt", sagte er damals.

Nach Einschätzung von Adelsexperten sollte Prinz William dabei zwar bedächtig vorgehen. Denn nimmt der Enkel der Königin zu viele Ämter wahr, könnte in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, er dränge sich vor seinen Vater Prinz Charles, dem direkten Anwärter auf den britischen Thron. Da die inzwischen 90-jährige Queen über die Jahre mehr als 600 Schirmherrschaften angenommen hat, wird in der Königsfamilie aber niemand zu kurz kommen. Auch Williams Ehefrau, Herzogin Kate, hat bereits Aufgaben übernommen: Sie löste Elisabeth II. nach 64 Jahren als Schirmherrin des Tennisturniers von Wimbledon ab.

Sein Job gab Prinz William das Gefühl, "wirklich etwas bewirkt zu haben"

Für seine neuen Aufgaben werden William und Kate im Herbst ihren Wohnsitz vom Anwesen Amner Hall in Norfolk in den Londoner Kensington Palace verlegen. Dann nämlich wird ihr Sohn Prinz George eingeschult, und Töchterchen Prinzessin Charlotte soll einen Kindergarten besuchen.

Gut möglich, dass William als Vollzeitprinz sein altes Arbeitsleben vermissen wird. Freilich nicht wegen seines Gehalts, das er ohnehin für wohltätige Zwecke spendet. Vielmehr ist es die Sinnhaftigkeit seines Jobs als Rettungsflieger, die den Herzog von Cambridge in der Vergangenheit schwärmen ließ: Ob er nun um 5.30 Uhr zur Arbeit oder um 2 Uhr morgens ins Bett gehe - "am Ende des Tages habe ich das Gefühl, wirklich etwas bewirkt zu haben", wird er zitiert. Besonders gut gefalle ihm die Teamarbeit: "Das ist etwas, was mein anderer Job nicht unbedingt bietet. Man ist da ein wenig mehr auf sich allein gestellt."

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