Süddeutsche Zeitung

Eunuchen-Treffen in Neu-Delhi:15 Menschen sterben bei Großbrand

Bei einem Brand während einer Versammlung von Eunuchen in Neu-Delhi sind viele Menschen getötet worden, Dutzende wurden verletzt. Die indische Polizei schließt einen kriminellen Hintergrund nicht aus.

Ein Großbrand hat bei einem Treffen Hunderter Eunuchen und Transsexueller im indischen Neu-Delhi mindestens 15 Menschen getötet. Mehr als 30 weitere Menschen seien mit teils schweren Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei mit. Und die Opferzahl könnte noch weiter ansteigen.

Ersten Ermittlungen zufolge habe ein Kurzschluss das Feuer in einem Festzelt in der Hauptstadt Neu-Delhi in der Nacht zu Montag ausgelöst, hieß es weiter. Einen politischen oder kriminellen Hintergrund wollte die Behörden zunächst jedoch ebenfalls nicht ausschließen.

Für die dreitägige Veranstaltung waren mehr als 2000 Transsexuelle aus Indien, Nepal und Bangladesch nach Neu Delhi gekommen. Nach anderen Meldungen sollen sogar 5000 Menschen an dem Fest teilgenommen haben, das nur alle fünf Jahre stattfindet.

Die in Südasien "Hijras" genannten Menschen gehören in vielen Städten der Region zum Straßenbild, sind jedoch gesellschaftlich isoliert. Nach Schätzungen leben allein in Indien mehr als eine Million von ihnen. Viele von ihnen sind kastrierte Männer, sogenannte Eunuchen. Sie leben meist vom Betteln, vom Tanzen bei Hochzeiten oder Feiern anlässlich der Geburt von Kindern aber auch von Prostitution.

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dpa/dapd/grc
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