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Berlin: Rätselhafter Kriminalfall:Kopf von Mordopfer im Park entdeckt

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Die ersten Leichenteile wurden in der vergangenen Woche aus der Spree geborgen - jetzt hat die Berliner Polizei einen weiteren grausigen Fund gemacht: In eine Mülltüte gewickelt lag der Kopf des mutmaßlichen Mordopfers in einem Park.

Der Fund einer zerstückelten Leiche an verschiedenen Orten in Berlin beschäftigt derzeit die Polizei. Ein paar Tage, nachdem Leichenteile einer wohl ermordeten männlichen Person in der Spree aufgetaucht waren, haben Spaziergänger nun in einer Parkanlage auch den abgetrennten Kopf des Mannes gefunden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte.

Am Montag war der Tote identifiziert worden. Ein Freund hatte den Mann anhand eines Tattoos erkannt. Laut Staatsanwalt handelt es sich um den 31-jährigen Raoul S. aus Österreich. Der Tätowierer hatte das letzte halbe Jahr in Pankow gelebt - und wurde wahrscheinlich vor etwa zehn Tagen getötet.

"Eindeutige Hinweise auf ein Gewaltverbrechen"

Zunächst war am vergangenen Donnerstag in Schöneweide in Höhe der Tabbertstraße aus der Spree der Rumpf einer zerstückelten Leiche geborgen worden. Weitere Körperteile tauchten am Sonntag an gleicher Stelle auf. Sie waren jeweils in schwarzen Rollkoffern verpackt.

Am Dienstag fanden dann zwei Frauen den Kopf des 31-Jährigen in einer Reinickendorfer Parkanlage. Er war in eine Mülltüte gewickelt. Der jüngste Fundort ist etwa 15 Kilometer von den anderen Fundstellen entfernt.

"Es gibt eindeutige Hinweise auf ein Gewaltverbrechen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das habe die Obduktion ergeben. Wie und warum der Mann zerstückelt wurde, ist bislang noch unklar: Es werde unter anderem in der Tattoo-Szene und im privaten Umfeld ermittelt, teilte der Sprecher mit.

Medienberichten zufolge arbeitete S. als Tätowierer in mehreren Berliner Studios. Zeugen beschrieben ihn gegenüber der Zeitung B.Z. als nett, ruhig, aber ein bisschen seltsam. Auch von Alkohol- und Drogenproblemen ist in dem Bericht die Rede.

Bei den Ermittlungen hofft die Polizei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung. Zwölf Hinweise waren bis Mittwochmittag bei der Polizei eingegangen. "Bislang gibt es keine heiße Spur", hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft.

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dpa/dapd/jobr
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