Süddeutsche Zeitung

Brand im Grunewald:Brand auf Sprengplatz im Grunewald offenbar gelöscht

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Die Feuerwehr vermeldet einen Erfolg, doch die Lage bleibt angespannt: In der Gefahrenzone lodern immer wieder Flammen auf. Während die Bahnstrecke wieder freigegeben ist, bleibt die Autobahn 115 gesperrt.

Der Brand auf dem Polizei-Sprengplatz im Berliner Grunewald ist offenbar gelöscht. Feuerwehrsprecher Mario Witt sagte am Sonntag, dass es dort aktuell nicht mehr brenne. In der Gefahrenzone, die 500 Meter um den Sprengplatz definiert ist, loderten weiterhin kleinere Brände. "Es gibt Stellen, da kommen wir nicht ran", sagte Witt. "Da dürfen wir noch nicht tätig werden, weil da nach wie vor auch nur gepanzerte Fahrzeuge Zugang haben." Am Vormittag sei ein Sprengmeister in einem gepanzerten Fahrzeug auf dem Sprengplatz gewesen. Dabei habe er auch wichtiges technisches Material bergen können.

Bei der Brandbekämpfung kann die Feuerwehr mittlerweile einen zweiten Löschroboter einsetzen. Das Fahrzeug sei aus Falkensee in Brandenburg eingetroffen, sagte Witt. Nun können die auf dem Gelände definierten Hotspots von zwei Löschrobotern und einem Löschpanzer gekühlt werden.

Das Feuer auf dem Sprengplatz, der mitten im Grunewald liegt, war am frühen Donnerstagmorgen ausgebrochen. Für die Bevölkerung wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 1000 Metern eingerichtet, da auf dem Platz tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper in Gebäuden lagern. Einsatzkräfte durften sich dem Sprengplatz bis auf 500 Meter nähern. Gesperrt wurden die Bahnline und die Autobahn 115, Avus genannt, die sich am Rande der 1000-Meter-Zone befinden. Die Bahnstrecke wurde am Samstag wieder freigegeben, ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte am Sonntag, die Lage habe sich normalisiert. Das gelte für den Regional- und den Fernverkehr. Die Avus, die parallel zu den Gleisen etwas näher zur Gefahrenstelle verläuft, bleibt weiterhin gesperrt, eine Öffnung ist nicht absehbar.

Feuerwehrsprecher Witt sprach von einer sehr dynamischen Lage, in der sich kurzfristig viel ändern könne. "Wir reden immer noch von einer ganz akuten Gefahr auf dem Sprengplatz. Deswegen müssen wir da auch mit äußerster Vorsicht agieren." Den Sprengplatz zur Vernichtung von Waffen und Explosivstoffen gibt es seit 1950, immer wieder war Kritik an dem Standort laut geworden.

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