Süddeutsche Zeitung

Bei versuchtem Grenzübertritt festgenommen:US-Bürger wollte nach Nordkorea schwimmen

Lesezeit: 1 min

Offenbar wollte er Kim Jong Un treffen: Südkoreanische Streitkräfte haben einen US-Bürger festgenommen, der durch einen Grenzfluss nach Nordkorea schwimmen wollte. Gerade erst hat der Oberste Gerichtshof in Nordkorea einen anderen Amerikaner zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

  • Südkoreanische Streitkräfte haben einen US-Bürger festgenommen, der durch einen Grenzfluss nach Nordkorea schwimmen wollte.
  • Der etwa 30-jährige Amerikaner soll bei der Befragung durch den Geheimdienst gesagt haben, er wollte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen.

US-Bürger bei versuchtem Grenzübertritt nach Nordkorea festgenommen

Südkoreanische Soldaten haben einen US-Bürger aufgegriffen, der offenbar über die schwer bewachte Flussgrenze nach Nordkorea schwimmen wollte. Der junge Mann sei am späten Dienstagabend während einer Grenzpatrouille entdeckt worden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit.

Der etwa 30-jährige Amerikaner habe bei der Befragung durch den Geheimdienst gesagt, er habe Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un treffen wollen, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Der US-Bürger wurde demnach entdeckt, als er erschöpft am Ufer des Han-Flusses im Norden des Landes lag. Dieser ist an einer Stelle Grenzfluss.

US-Bürger wurde vor wenigen Tagen in Nordkorea verurteilt

Grenzübertritte durch das Wasser kommen in dem hochmilitarisierten Gebiet selten vor und sind gefährlich. Selten ist es außerdem, dass sich jemand vom Süden in den kommunistischen abgeschotteten Norden absetzen will. Vor fast genau einem Jahr hatten südkoreanische Soldaten einen Mann erschossen, der ebenfalls durch einen Grenzfluss in den Norden gelangen wollte.

Der aktuelle Vorfall ereignete sich wenige Tage nach der Verurteilung eines Amerikaners durch den Obersten Gerichtshof in Nordkorea zu sechs Jahren Zwangsarbeit wegen angeblicher staatsfeindlicher Handlungen.

Was dem 24-jährigen Matthew Miller konkret vorgeworfen wird, ist nach wie vor unklar. Er soll bei seiner Einreise als Tourist im April auf dem Flughafen sein Visum zerrissen und dabei laut ausgerufen haben, dass er Asyl beantragen wolle. Die US-Regierung bemüht sich um die Freilassung von drei Landsleuten, die derzeit in Nordkorea festgehalten werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2133043
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/AFP/afis
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.