Babyleiche in Berlin-Hellersdorf: Säugling wurde nach der Geburt getötet

Der Hund einer Spaziergängerin entdeckte das tote Baby in einer Plastiktüte. Jetzt ist klar: Bei dem Säugling handelt es sich um einen Jungen, der gewaltsam ums Leben kam. Es ist innerhalb weniger Tage die zweite Babyleiche, die in Berlin gefunden wurde.

Das tote Baby, dessen Leiche im Berliner Stadtteil Hellersdorf entdeckt wurde, hat bei der Geburt gelebt und ist gewaltsam ums Leben gekommen. Das ergab die Obduktion der Leiche, wie die Polizei mitteilte. Es werde wegen Mordes ermittelt, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Bei dem Leichnam handele es sich um einen Jungen. "Das Kind wurde lebend geboren und getötet", sagte der Sprecher. Wie lange das Kind gelebt hat, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Der Hund einer Spaziergängerin hatte am Dienstag eine Tüte mit dem Säugling hinter einer Wohnanlage im Bezirk Hellersdorf entdeckt. Die Besitzerin des Hundes rief die Polizei. Mordkommission und Gerichtsmedizin trafen noch am Abend am Einsatzort ein.

Erst am vergangenen Freitag war in Berlin-Neukölln ein totes Baby in einem Altkleidercontainer gefunden worden. Die Ermittler wollen in diesem Fall die Suche nach der Mutter intensivieren. Dazu seien weitere Befragungen der Bevölkerung geplant, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Bislang fehle jedoch eine heiße Spur.

Die Obduktion des Mädchen-Leichnams habe gewisse Ermittlungsansätze geliefert, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Nun bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, dass auch dieser Säugling getötet wurde. "Wir ermitteln wegen Mordes." Der Leichnam war nach Angaben von Ermittlern stark verwest. Deshalb war zunächst unklar, ob die Todesursache ermittelt werden kann.

Immer wieder werden in Berlin tote Säuglinge gefunden. Im August des Vorjahres wurde in einer verdreckten Wohnung eine Babyleiche in einem Karton entdeckt - von einer Entrümpelungsfirma inmitten von Müllbergen.