Süddeutsche Zeitung

Australien:Mann wird bei Hai-Attacke getötet

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Japanischer Surfer in Australien getötet

An der australischen Ostküste ist am Montag ein Mann bei einem Hai-Angriff ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden griff das Tier den Mann am Morgen (Ortszeit) am Shelly Beach nahe Ballina südlich von Brisbane an. Surfer zogen den Verletzten aus dem Wasser und leisteten Erste Hilfe, er konnte aber nicht gerettet werden. Das Opfer soll ein Japaner, der seit etwa einem Jahr in Australien lebte.

Strände wurden gesperrt

Eine Café-Besitzerin sagte, der Hai sei plötzlich zwischen ein paar Surfern aufgetaucht, die nicht weit draußen unterwegs gewesen seien. "Er hat beide Beine verloren", sagte die Besitzerin über das Angriffsopfer. Der Mann sei am Strand verblutet, teilte die Polizei mit. Augenzeugen zufolge saß der Surfer auf seinem Brett, als er attackiert wurde.

Es soll sich bei dem Tier um einen bis zu vier Meter langen Weißen Hai gehandelt haben, berichtete die Zeitung The Northern Star. Eine Bestätigung dafür gab es aber zunächst nicht. "Wenn ein Hai ein Surfbrett und die darauf sitzende Person angreift, muss er sehr groß sein", sagte Bürgermeister David Wright. Alle Strände entlang eines 15 Kilometer langen Küstenstreifens wurden vorsorglich gesperrt

Forscher in Südafrika testen Zaun

Dutzende Menschen werden jedes Jahr weltweit von Haien angegriffen. Obwohl die Attacken selten tödlich enden, lösen sie Ängste bei Badegästen aus und machen dem Tourismus zu schaffen - in Australien, aber auch in Südafrika. Dort haben es sich sogenannte Shark Spotters zur Aufgabe gemacht, Schwimmer und Surfer vor möglichen Hai-Angriffen an einigen Stränden Kapstadts zu schützen. Sie nutzen dazu ein Warnsystem mit verschiedenfarbigen Flaggen, die sie je nach Lage hissen.

Forscher haben in Südafrika zudem eine Art elektrischen Unterwasserzaun entwickelt, der weder Menschen noch Haien und anderen Meerestieren Schaden zufügt. Der Zaun besteht aus einem am Meeresboden befestigten Kabel, von dem vertikale Kabel bis zur Wasseroberfläche führen. Die Kabel geben niederfrequente Signale ab, die eine Art elektrischen Zaun entstehen lassen, vor dem Haie zurückschrecken. Schließlich reagiert deren Nase äußerst sensibel auf Elektrizität. Berührt ein Mensch versehentlich den Zaun, spürt er nur ein Kribbeln.

Derzeit testen die Forscher zwei jeweils 100 Meter lange Prototypen des elektrischen Unterwasserzaunes. Eine hochauflösende Kamera filmt die Bucht, damit die Wissenschaftler sehen können, ob der Zaun die Haie erfolgreich verscheucht. Bis Ende März hoffen die Forscher genügend Daten gesammelt zu haben, um die Zuverlässigkeit des neuen Schutzes belegen zu können. "Wenn wir erfolgreich sind, kann er weltweit installiert werden", sagt Paul von Blerk, Projektmanager bei Sharks Board. Die ersten Ergebnisse seien jedenfalls vielversprechend.

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