Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Sternenhimmel Januar

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Venus spielt die Rolle als Abendstern und strahlt in der Dämmerung im Südwesten. Außerdem stehen Mars und Jupiter am Morgenhimmel. Am 4. Januar erreichen die Sternschnuppen der Quadrantiden ihr Maximum.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am abendlichen Südosthimmel funkelt der Orion. Links oberhalb der drei charakteristischen Gürtelsterne leuchtet Beteigeuze. Hinter dem zart orangefarbenen Lichtpunkt verbirgt sich ein Roter Überriese. Stünde er anstelle der Sonne im Zentrum des Planetensystems, würde seine Gashülle bis zur Bahn des Jupiter reichen. Astronomen ist es gelungen, Beteigeuze mit einer speziellem Beobachtungstechnik als winziges Scheibchen abzubilden. Dabei ist die "Hand der Riesin", so der arabische Name, in Aufruhr. Das Gas in der Atmosphäre des Sterns bewegt sich in gigantischen Blasen auf und ab, zudem bläst er gewaltige Materiemengen ins All. Außerdem gehört Beteigeuze zu den Veränderlichen, weil seine Helligkeit regelmäßig schwankt. Aus alldem schließen die Forscher, dass der rote Riesenstern am Ende seines Lebens angekommen ist und eines Tages als Supernova explodieren wird. Wann genau Beteigeuze birst, weiß niemand. Derzeit mehren sich die Spekulationen über ein baldiges Ende, denn so lichtschwach wie jetzt hat Beteigeuze seit Jahren nicht geleuchtet. Würde der etwa 700 Lichtjahre entfernte Stern hochgehen, wäre das ein spektakuläres Ereignis: Die Supernova würde heller strahlen als der Vollmond und wäre wochenlang am Taghimmel zu sehen.

Sterne und Sternbilder: Orion ist eine der klassischen Konstellationen, die am südlichen Winterhimmel zu sehen ist. Dort blinken nun auch Großer und Kleiner Hund, Zwillinge, Fuhrmann und Stier. Westlich von Aldebaran im Stier schimmern die Sterne der Plejaden, hoch im Südwesten Andromeda und Pegasus. Im Norden leuchten Kleiner und Großer Wagen, im Nordwesten ein Teil des Schwans mit Deneb sowie - knapp über dem Horizont - die Wega. Hoch am Firmament steht Kassiopeia, die momentan einem "M" gleicht.

Planeten, Mond, Meteore: Venus spielt die Rolle als Abendstern und strahlt in der Dämmerung im Südwesten. Mars steht am Morgenhimmel und geht Anfang Januar gegen 5 Uhr auf. Ende des Monats betritt auch Jupiter die Bühne, er zeigt sich nach 7 Uhr im Südosten. Der Mond kommt am 3. Januar ins Erste Viertel, Vollmond ist am 10., Letztes Viertel am 17. und Neumond am 24. Januar. Die Halbschattenfinsternis des Mondes am 10. Januar ist nur schwach, die südliche Polregion des Trabanten schimmert am Höhepunkt der Finsternis um 20.10 Uhr ein wenig in grauem Licht. Am Morgen des 4. Januar erreichen die Sternschnuppen der Quadrantiden ihr Maximum. Am 5. Januar gelangt die Erde mit rund 147 Millionen Kilometern Distanz in größte Sonnennähe.

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SZ vom 02.01.2020
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