Süddeutsche Zeitung

Aachen:Drei Jungen bei Wohnhausbrand getötet

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In Aachen sind bei einem Brand drei Kinder im Alter von zwei, vier und fünf Jahren ums Leben gekommen. Die Eltern konnten sich und ein einjähriges Kind retten. Anwohner versuchten offenbar noch, die Geschwister aus dem in Flammen stehenden Haus zu holen - und verletzten sich dabei selbst.

Es müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben: Bei einem Brand in Aachen sind Polizei und Feuerwehr zufolge drei Jungen ums Leben bekommen. Die Geschwister waren zwei, vier und fünf Jahre alt. Mehrere Menschen mussten verletzt ins Krankenhaus gebracht werden: "Vermutlich sind das Leute, die gehört haben, dass noch Kinder im Haus sind und helfen wollten", sagte ein Polizeisprecher.

Die Eltern konnten sich selbst und ein einjähriges Kind rechtzeitig aus dem brennenden Haus retten, sagte eine Sprecherin der Stadt. Zwei weitere Kinder der Familie waren zum Zeitpunkt der Katastrophe in der Schule. Insgesamt hat die Familie sechs Kinder.

"Furchtbares Unglück"

Innenminister Ralf Jäger (SPD) eilte noch am Mittwochnachmittag nach Aachen, um sich einen Eindruck von der Brandkatastrophe zu verschaffen. Er sprach von einem "furchtbaren Unglück". Die Leichen der Kinder seien im ersten Obergeschoss gefunden und geborgen worden. Es sehe aus, als ob sie sich vergebens unter ein Fenster geflüchtet hätten.

Das Feuer war gegen Mittag im Dachstuhl einer Doppelhaushälfte in der Lütticher Straße ausgebrochen, berichtete die Aachener Zeitung. Als die Rettungskräfte wenige Minuten nach dem Notruf um kurz nach zwölf Uhr eintrafen, stand die Doppelhaushälfte in Flammen. Das Feuer tobte so heftig, dass die Helfer nach Angaben des Polizeisprechers auch mehr als eine Stunde nach Ausbruch des Brandes das Gebäude nicht betreten konnten.

Der Brandort liegt im Südwesten der Stadt, kurz vor der belgischen Grenze. Die Ursache des Feuers ist noch unklar - bislang geht die Polizei jedoch nicht von einem absichtlich gelegten Feuer aus: "Uns liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise darauf vor, dass vorsätzlich etwas in Brand gesetzt wurde", sagte eine Sprecherin.

Feuerwehr und Polizei sind mit einem Großaufgebot vor Ort und haben die Umgebung weiträumig abgesperrt. Notfallseelsorger kümmern sich um Zeugen und Angehörige.

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