Süddeutsche Zeitung

Einbruch in Stall:900 Schweine ersticken in Mastbetrieb im Münsterland

In einem Stall im Münsterland sind 900 Schweine zu Tode gekommen. Nach Angaben der Polizei waren Unbekannte in den Mastbetrieb eingebrochen und hatten die Stromzufuhr des Stalls - und damit die lebenserhaltende Luftzufuhr der Tiere - gekappt. Der Betrieb gehört dem Sohn des Bundestagsabgeordneten Johannes Röring. Der CDU-Politiker ist auch Präsident des westfälisch-lippischen Landwirtschaftsverbands.

Die Hintergründe der Tat sind bislang unklar. Fest steht aber, dass die Täter in der Zeit zwischen Sonntagabend und Montagmorgen in den Technikraum des Betriebes im nordrhein-westfälischen Vreden eingedrungen waren. Am Montag in der Früh entdeckte der Besitzer der Mastanlage die toten Tiere und meldete den Vorfall. Der wirtschaftliche Schaden wird auf etwa 100 000 Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen und sucht Zeugen. Die Besitzerfamilie will sich nach Angaben eines Polizeisprechers am Dienstag an die Öffentlichkeit wenden.

Bereits 2013 waren mehr als 900 Schweine verendet

Es ist nicht das erste Mal, dass die Mastanlage in die Schlagzeilen gerät. Schon im Juli 2013 waren mehr als 900 Schweine in dem Stall erstickt. Damals allerdings hatte ein technischer Defekt für den Ausfall der Belüftungsanlage gesorgt. Weil eine Alarmanlage nicht angeschlagen hatte, wurde der Schweinemastbetreiber nicht gewarnt. Der Landwirt hatte damals von sich aus die Behörden alarmiert.

Später nahmen Tierschützer die Anlage ins Visier. Sie drangen heimlich in den Betrieb ein, um vermeintliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zu dokumentieren. Die Bilder wurden im ARD-Magazin "Panorama" gezeigt. Bauernpräsident Röring hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

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dpa/AFP/aner
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