Süddeutsche Zeitung

Fanrandale im Zenith:Und Snoop Dogg kommt nicht

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Von Valentina Finger

Weder eine Halle wie das Zenith noch ein Star wie Snoop Dogg eignen sich normalerweise besonders für ein Geheimkonzert. Doch sehr viel geheimer als bei der angekündigten München-Show des US-Rappers konnte es kaum sein. Nicht einmal die Polizei hatte Snoop Doggs Anwesenheit in der Stadt in ihrem Kalender. Zum Zenith wurden die Beamten am Freitag dennoch gerufen. Der Grund: Snoop Dogg tauchte gar nicht auf - und nach stundenlangen Hinhalteversuchen fingen einige der rund 1500 wütenden Fans zu randalieren an.

Zuvor hatte es geheißen, Snoop Dogg sei schon im Haus, bald darauf dann: Man kenne doch Snoop, er rauche nun einmal viel. Noch sei er im Hotel, aber Geduld solle man haben. Er komme schon noch.

Vertragsstreitigkeiten mit dem Veranstalter

Das tat er nicht. Der Grund waren Vertragsstreitigkeiten zwischen Snoop Doggs Management und dem Münchner Veranstalter Marco Sansone vom Hip-Hop-Club "Golden Room". Während dieser betont, die Gage rechtzeitig, wenn auch nicht ausschließlich in der verlangten Währung überwiesen zu haben, wird ihm von Seiten des Künstlers Vertragsbruch vorgeworfen: Nicht nur sei das Geld zu spät eingegangen, auch das Konzert sei falsch beworben worden.

Interessanterweise stand Snoop Dogg am selben Abend in der Diskothek PM in Untermeitingen bei Augsburg auf der Bühne. Sansone hat Anzeige gegen den Rapper und sein Management erstattet.

Dass Snoop Dogg nicht kommen würde, war den Fans spätestens klar, als Security-Leute gegen 23.30 Uhr im Zenith die Technik abbauten. Sie warfen Getränkebecher und sprühten mit einem Feuerlöscher. Als sich die Mitarbeiter zurückzogen, übernahm das Publikum die Bühne. Außer der Musikanlage kam aber niemand zu Schaden. Derweil gab sich Snoop Dog in Untermeitingen publikumsnah. In einem Trikot des FC Bayern.

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Quelle:
SZ vom 20.07.2015
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