Süddeutsche Zeitung

Kunst in Wolfratshausen:Weibsbilder im Flößerei-Garten

Drei überlebensgroße Metallfiguren laden dazu ein, sich mit der Geschichte bemerkenswerter Frauen auseinanderzusetzen.

Von Pauline Lunglmeir, Wolfratshausen

Sie sind fast zwei Meter groß und aus blau bemaltem oder glänzendem Metall: Drei "Weibsbilder" ziehen seit kurzem im Garten des Wirtshauses Flößerei die Blicke auf sich. Entstanden sind sie im Rahmen eines außergewöhnlichen Geschichts- und Kunstprojekts von Geretsrieder Gymnasiasten, dem Historischen Verein Wolfratshausen und der Degerndorfer Kunstschmiede von Tom und Franziska Carstens.

Angestoßen hatte das Projekt "Weibsbilder im Isar- und Loisachtal" der Historische Verein Wolfratshausen im Jahr 2021. Mitglieder verfassten 52 Porträts von lokalhistorisch bemerkenswerten Frauen, die in der Geschichtsschreibung oft unerwähnt blieben. Ein P-Seminar des Geretsrieder Gymnasiums setzte sich mit den Biografien der Frauen auseinander und überlegte, wie sich diese künstlerisch umsetzen ließen. Aus mehr als 40 Modellen wählte die Projektgruppe drei aus. Unter der Anleitung von Tom Carstens nahmen diese dann Form an. Eine vierte Figur ist bereits im Entstehen, an ihr arbeiten Kinder der Waldramer Grundschule.

Die "Weibsbilder" stehen stellvertretend für bisher übersehene Frauen der lokalen Geschichte. In einem wetterfesten Buch sind die 52 Biografien gebündelt. Damit der Begriff "Weibsbild" nicht sexistisch gelesen wird, erklärt das Buch am Anfang dessen bairische Bedeutung als starke, kluge und ansehnliche Frau.

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