Süddeutsche Zeitung

Einzelhandel:"Wir setzen mehr auf eigene Instrumente"

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Warum es in Wolfratshausen keine "Innenstadt-Freitage" geben wird.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die "Innenstadt-Freitage" sollen von Mai bis Oktober in acht Kommunen des Oberlands stattfinden, um den Einzelhandel in den Zentren zu stärken - auch in Bad Tölz und Geretsried. Wolfratshausen macht als dritte Stadt im Landkreis nicht bei dem Aktionsbündnis aus Gewerbeverbänden mit, obwohl das Thema Zentrumsbelebung ganz oben auf der Agenda der Loisachstadt steht. Auf Nachfrage erklärte Projektkoordinator André Liebe, der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) habe auf mehrmalige E-Mail-Anfragen nicht reagiert. Dort aber weiß man nichts von derlei Kontaktaufnahme. "Ich habe verzweifelt gesucht, ob da irgendwo eine E-Mail ist", sagt LAW-Sprecher Ernst Gröbmair. "Aber ich habe nichts gefunden."

Der LAW, der bekannterweise alles dafür tue, um mehr Leute in die Innenstadt zu bringen, sei aber im Übrigen gar nicht der richtige Ansprechpartner, sagt Gröbmair. Da es um Händlerinitiativen gehe, sei eher der Werbekreis Einkaufsstadt Wolfratshausen zuständig. Dessen Vorsitzender Hans-Joachim Kunstmann hat zwar laut eigener Aussage auch keine E-Mail von Liebe bekommen. Er habe aber bereits beim IHK-Forum, dem er angehöre, von der Aktionsgemeinschaft gehört, erzählt Kunstmann. Sein Fazit: "Ich konnte für uns keinen spürbaren Benefit erkennen." Rote Teppiche habe der Werbekreis ja schon einmal in Wolfratshausen ausgerollt und auch eine Freitags-Aktion als Gegenpol zum "Black Friday" initiiert. Selbst wenn ihm die Beteiligung an den Innenstadt-Freitagen angeboten wurden, hätte er abgelehnt, sagt Kunstmann. "Wir haben das wohlwollend geprüft, setzen aber mehr auf eigene Instrumente." Er glaube nicht, dass die gleichzeitigen Aktionstage in acht Städten des Oberlands "große durchschlagende Wirkung" hätten, sagt Kunstmann. "Aber wir wünschen viel Erfolg."

Stadtmanager Stefan Werner will den Verzicht auf die Teilnahme Wolfratshausens an der Aktion nicht bewerten. "Die Stadtverwaltung war in dieser Angelegenheit nicht involviert", sagt er.

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