Süddeutsche Zeitung

Wolfratshausen:Das erste Jahr ohne tödlichen Unfall

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Werner Resenberger, Leiter der Polizeiinspektion Wolfratshausen, ist mit der Bilanz für 2013 zufrieden. Die Kriminalitätsrate liegt unter dem bayerischen Durchschnitt

Von Michael Korell

Wolfratshausen ist sicherer als andere Orte in Bayern. Das hat die lokale Polizeiinspektion in ihrer Jahrespressekonferenz bekannt gegeben, und dort zeigt man sich mit den Ergebnissen der Arbeit im vergangenen Jahr durchaus zufrieden. Die Zahl der Straftaten ist zwar angestiegen. So wurden 2013 in Wolfratshausen 1245 Vorfälle registriert, im Vergleich zu 1190 im Jahr davor. Dies sei aber nicht besorgniserregend, denn man befinde sich trotz dieser Steigerung von 4,6 Prozent noch unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 1273 Straftaten, sagt Hauptkommissar Christian Neubert. Insgesamt liegt die Kriminalitätsrate gut unter dem bayerischen Durchschnitt.

Die allgemeine Aufklärungsquote betrug im vergangenen Jahr 65,8 Prozent, was eine deutliche Steigerung zu 60,8 Prozent im Jahr 2012 darstellt. Im Vergleich dazu: Bundesweit wurden 2012 54,4 Prozent aller Straftaten aufgeklärt.

Besonders stolz aber sei man, so der Leiter der Dienststelle, Werner Resenberger, dass es im vergangenen Jahr keinen einzigen tödlichen Verkehrsunfall im Bereich der Dienststelle gegeben hat. Da sich keiner der älteren Kollegen an so etwas erinnern konnte, habe er recherchiert und herausgefunden, dass das in der Geschichte der Wolfratshauser Polizei bisher noch nie vorgekommen sei. Auch sehr erfreulich sei, dass man es geschafft habe, den Unfallschwerpunkt der Kreuzung B 11a/Pfaffenrieder Straße zu entschärfen. Resenberger führt dies auf die neuen leuchtend-gelben Tempo-60-Schilder zurück, die den Leuten jetzt viel mehr ins Auge sprängen, und auf die vielen Geschwindigkeitsmessungen, die sich vermutlich auch herumgesprochen hätten.

Diebstahl bildet nach wie vor den Löwenanteil aller Delikte. 27,6 Prozent der Straftaten fielen 2013 in diesen Bereich. Im vergangenen Jahr waren dies aber mit 343 Taten 14,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Einbruchsdiebstählen unterliege man stets starken Schwankungen, Einbrecherbanden verlagerten ihre Tätigkeitsgebiete immer wieder, 2013 war in dieser Hinsicht ein ruhigeres Jahr.

Es passierten weniger Unfälle, die auf Alkohol zurückzuführen waren. 2012 gab es insgesamt elf, 2013 acht. Allerdings wurden mehr Menschen erwischt, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ihr Auto nicht stehen lassen wollten, nämlich 50 (im Jahr zuvor 39). Erstaunlich hoch ist aber die Anzahl der Personen, bei denen die Polizei Wolfratshausen Schlimmeres verhindern konnte. 42 Betrunkenen hat sie den Autoschlüssel weggenommen, etwa nach größeren Partys. "Wir wollen Alkoholfahrten verhindern und sind deswegen vor Ort", erklärt Christian Neubert. Es gehe nicht darum, extra zu warten, bis einer eine Dummheit begangen habe, sondern schon präventiv die Autofahrer und die Passanten zu schützen.

Bei der Drogenkriminalität schließlich gebe es "keinerlei Auffälligkeiten", geschweige denn gar eine "offene Szene", sagen Resenberger und Neubert. Hier müsse man sich keine Sorgen machen.

Im Bereich der Dienststelle Bad Tölz gingen die verzeichneten Straftaten sogar zurück. 2013 waren es 6,4 Prozent weniger als 2012. Bernhard Gigl zeigt sich zufrieden, denn auch dort bleibt man unter dem bayernweiten Durchschnitt: Der Bereich der Tölzer Inspektion, also beispielsweise Lenggries, Sachsenkam und der Polizeistation Kochel, zeige sich "insgesamt nicht nur als wunderschönes, sondern auch ziemlich sicheres Pflaster".

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Quelle:
SZ vom 13.03.2014
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