Süddeutsche Zeitung

Wohnungsnot:Alle jammern, keiner macht was

Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum, darin sind sich alle einig. Warum passiert dann nichts?

Von Pia Ratzesberger

Es gibt nur wenige Themen, bei denen sich alle einig sind. Ziemlich wenige, wenn man bedenkt, dass manche sogar noch das Rauchen als gesund verteidigen, die AfD als nicht fremdenfeindlich oder Helene Fischer gar als extraordinäres Talent. Doch wenn es um den Mangel an bezahlbaren Wohnungen geht, da ist das plötzlich anders, das finden alle ganz, ganz schlimm. Egal, ob man die örtlichen Bürgermeister fragt, das Landratsamt, die Wohlfahrtsverbände, die Leute ohne Wohnung, die Leute mit Wohnung - ja, es ist selbst egal, welcher Partei jemand angehört. Wohnungsnot? Ganz, ganz schlimm. Umso erstaunlicher allerdings ist, dass zwar alle über die fehlenden Appartements lamentieren, jedoch niemand konkrete Lösungen vorschlägt. Seit Jahren etwa kennt man das Problem auch in Wolfratshausen. Dass die Stadträte der dortigen Baugenossenschaft Grundstücke anbieten, daran ist sowieso nicht zu denken. Aber dass sie dann auch noch Projekte, die von der Genossenschaft selbst an sie herangetragen werden, verhindern oder verzögern - das ist doch bemerkenswert. Und es erinnert sehr an den Niedergang des Bürgerladens im Untermarkt 10. Warum nur darf sich in dieser Stadt nicht endlich auch einmal etwas verändern?

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Quelle:
SZ vom 10.12.2015
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