Süddeutsche Zeitung

Vorbildlich:Rekordhaushalt für Egling

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Flächenkommune überspringt erstmals die Zehn-Millionen-Marke

Von Claudia Koestler, Egling

Die vergangenen Jahre geben in Egling den Weg vor: Auch 2018 will die Gemeinde einen vorbildlichen Haushalt vorlegen, wie es die Haushaltsberatungen in der jüngsten Sitzung deutlich machten. Die Gemeinde selbst kommt dabei bereits seit Jahren ohne Verbindlichkeiten aus, und die "schwarze Null" bei den Pro-Kopf-Schulden soll auch heuer stehen bleiben. Zudem verzeichnet Egling weiter wachsende Rücklagen. Waren es im Vorjahr noch knapp 3,5 Millionen Euro, die bei der Gemeinde auf der hohen Kante lagen, sind es derzeit mehr als 3,9 Millionen Euro.

Doch die guten Jahre braucht Egling, denn es stehen große Investitionen an: Die Sanierung der Grundschule, die die Gemeinde in den kommenden Jahren finanziell stark fordern wird. Hierzu läuft derzeit eine Machbarkeitsstudie. Kämmerin Daniela Simon zufolge zeichne sich bereits ab, "dass die Rücklagen nicht ausreichen werden". Dann wird auch das finanzstarke Egling Kredite aufnehmen müssen - Simon hat dafür zwei Millionen Euro im Finanzplan 2020/2021 angesetzt.

Noch aber kann Egling alle Investitionen selbst bestreiten, weil es finanziell auf grundsoliden Füßen steht. Der Haushalt der Kommune schließt in diesem Jahr mit 10,68 Millionen Euro ab und überspringt damit erstmals die Zehn-Millionen-Marke. Der Vermögenshaushalt schließt heuer mit mehr als 2,26 Millionen Euro in den Ein- und Ausgaben ab, rund 183 000 Euro mehr als im Vorjahr.

Bei den Haupteinnahmen rechnet Egling mit steigender Gewerbesteuer. Hier liegt der Ansatz dieses Jahr mit 1,75 Millionen Euro 200 000 Euro über dem Ansatz 2017. Auch der Anteil an der Einkommenssteuer nimmt zu: Nach 3,5 Millionen Euro im Vorjahr erwartet die Kommune nun 250 000 Euro mehr. Egling erhält zudem mehr Schlüsselzuweisungen (Ansatz: rund 470 000 Euro). Bei der Kreisumlage hingegen erwartet Egling weniger Ausgaben, nämlich 2,6 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch etwa 75 000 Euro mehr gewesen. Signifikant ist die Steigerung bei der Zuführung zum Vermögenshaushalt: Waren es im vergangenen Haushaltsjahr rund 919 000 Euro, so will Egling 2018 rund 1,34 Millionen zuführen.

Zu den größeren Projekten, in die Egling in diesem Jahr Geld steckt, zählt zum einen das im vergangenen Jahr für eine halbe Million Euro gekaufte, ehemalige "Springer-Anwesen" in der Ortsmitte, auf dessen Gelände die Gemeinde Wohnungen bauen will. Hierzu laufen die Planungen. Zum anderen soll das Rathaus in diesem Jahr barrierefrei umgebaut werden. Der Einbau eines Lifts wird voraussichtlich 50 000 Euro kosten, auch die Parkplätze werden entsprechend umgestaltet. Dort soll auch der Energiewende weiter Rechnung getragen werden, in dem eine öffentliche Ladesäule für E-Autos installiert wird (rund 8000 Euro). Ein Dauerthema sind in der Flächengemeinde der Straßenbau respektive der Straßenunterhalt, in den 2018 etwa 350 000 Euro fließen sollen. Endgültig beschlossen wird der Haushalt in der kommenden Gemeinderatssitzung am Dienstag, 20. März.

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Quelle:
SZ vom 15.03.2018
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