Süddeutsche Zeitung

Stellplätze:Münsing bringt Ordnung ins Parken

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An der Seestraße entstehen neue Stellplätze, im Gewerbegebiet müssen welche weichen

Von Benjamin Engel, Münsing

Das Parken in Münsing wird zum Ärgernis - im Gewerbegebiet am Schlichtfeld genauso wie an der Einmündung des Riedwegs in die nördliche Seestraße in Ammerland. Gerade den Kreuzungsbereich in Seeufernähe parken die Autofahrer wild zu. Sie besuchen den Biergarten von Fischer Matthias Sebald oder brechen zu Wanderungen und Radtouren auf. Jetzt hat sich der Bauausschuss darauf verständigt, den Kreuzungsbereich durch feste Parkplätze und eine Art Park mit Bank zu verbessern. "Es ist ein großer Bedarf da, das zu ordnen und zu gestalten", sagte Bürgermeister Michael Grasl (FW).

Längst haben die Anwohner schriftlich gefordert, die Verkehrsführung zu ordnen. Sie wehrten sich gegen ursprüngliche Pläne, Parkplätze im Wald an der Straße Richtung Weipertshausen anzulegen. Genau darauf verzichtet die Kommune nun. "Es ist ein schöner Wald entstanden", sagte Münsings technischer Bauamtsleiter Josef Limm. Stattdessen sollen Stellplätze nur ganz vorne im Kreuzungsbereich und längs an der Nordseite des Riedwegs entstehen - für 27 Autos. Wo bisher Fahrzeuge an der Kreuzung zwischen den Bäumen parken, soll eine Grünfläche entstehen.

Um die Frage, ob Parkplätze nicht besser tiefer im Wald statt am Riedweg liegen sollten, entbrannten Diskussionen. Helge Strauß (CSU) lehnte Parkplätze am Riedweg ab. "Das ist für das Ortsbild nicht gut", sagte er. "Wir haben im Wald das Grundstück, um die Situation zu entlasten. Dahinter ist noch genug schöner Wald."

Ganz gegen offizielle Parkplätze war Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing). Mit festen Parkplätzen ziehe man nur mehr Autos an. Das Seeufer sei ein Hotspot für Radfahrer. "Für die sollten wir es lieber attraktiver gestalten."Sie empfinde sich schon als Störenfried, wenn sie mit dem Elektroauto hinfahre, um eine Fischsemmel zu kaufen.

In den Vorentwurf wurde die Anregung des Dritten Bürgermeisters Ernst Grünwald (Wählergruppe Ammerland) aufgegriffen, die Stellplätze im Kreuzungsbereich in Richtung See zu verschieben. Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen) war dafür, den engen Kurvenradius durch Ausbuchtungen zu entschärfen.

Im Gewerbegebiet am Schlichtfeld konkurrieren Fußgänger und Autofahrer um Raum. Der gekieste Gehweg am östlichen Straßenrand wird zugeparkt. Bitten von Betrieben, den Gehweg in Stellplätze umzuwandeln, wies der Bauausschuss ab. Stattdessen soll ein erhöhter und gepflasterter Gehweg neu angelegt werden. Auch müssen rund zehn provisorische Parkplätze am Nordende des Gewerbegebiets zurückgebaut werden. Die Kommune hatte das Provisorium während der Bauphase für ein Projekt erlaubt. Die Bitte um Weiterbestand wurde abgelehnt. Ursula Scriba (Bürgerliste) fürchtete Präzedenzwirkung. "Wenn das Provisorium bleibt, geben wir jedem zu verstehen, dass er so etwas einfach machen kann", sagte sie. Zudem sollen grüne Büsche gepflanzt werden - in Abgrenzung zu den landwirtschaftlichen Flächen direkt daneben.

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Quelle:
SZ vom 26.10.2017
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