Süddeutsche Zeitung

Starts im 20-Minuten-Takt:Hitzige Rennen

Lesezeit: 2 min

Etwa 670 Sportlerinnen und Sportler aller Altersgruppen nehmen am 34. Stadtlauf in Geretsried teil

Von Leonard Scharfenberg, Geretsried

Ein Meer aus Trikots und Startnummern, unterlegt von aufgeregten Stimmen, wogte hinter der Linie im Isaraustadion. Aus den Boxen ertönte blechern der Countdown: Drei, Zwei, Eins. Es folgten: Geschwindigkeit, Tränen, Glück, verlorene Schuhe - dramatische Zutaten wie bei Olympischen Spielen. Der 500 Meter lange Stadioncrosslauf der unter Achtjährigen war nicht nur die erste, sondern auch die emotionalste der neun Disziplinen beim Geretsrieder Stadtlauf, der am Samstag zum 34. Mal stattfand.

Das war verständlich, denn die jüngsten Läufer wurden schließlich mit Eisgutscheinen belohnt. Ein Preis, der angesichts des sommerlichen Wetters auf Begeisterung stieß. Der Stadtlauf war trotz der Hitze so gut besucht wie nie zuvor: Ungefähr 670 Läufer aller Altersgruppen tummelten sich laut dem Turn- und Sportverein (TuS) Geretsried inmitten all der Fans auf dem Gelände des Isaraustadions zwischen Hüpfburg, Eis-, Kuchen- und Getränkeständen. Um 14 Uhr starteten die Läufe über längere Distanzen. Die unter Zehnjährigen durften als erstes auf die 1,45 Kilometer lange Strecke. Den Startschuss gab der Zweite Bürgermeister Hans Hopfner (SPD). Beim ersten Abdrücken konnte er sich nur mit einem schnellen Sprung zur Seite vor den flinken Nachwuchsläufern retten. Dass jemand aus dem Rathaus die Pistole bediene, sei mittlerweile Tradition, erzählte Hopfner. Das mache ihm Spaß. Es gebe jedoch einen Nachteil, sagte er. Womit er meinte, dass er selbst nicht mitlaufen konnte. "Vielleicht ja nächstes Jahr wieder."

Im 20-Minuten-Takt knallte es nun an der Startlinie im Stadion. Nacheinander begaben sich die Altersgruppen U12, U14 und U16 in den Wettkampf. Erst um 15 Uhr war es dann soweit: Der Hauptlauf - die Königsdisziplin des Tages - begann. Zehn Kilometer mussten die Profi- und Hobbysportler zurücklegen, bevor sie unter Jubel und Applaus ins Stadion zurückkehrten. Runde um Runde ging es durchs Geretsrieder Straßennetz. Gleichzeitig mit den 10-Kilometer-Läufern stritten auch die Fünf-Kilometer-Läufer, Nordic-Walker und U20-Sportler um die ersten Plätze. Zahlreiche Helfer sorgten für Erfrischung: Nasse Schwämme und Wasserbecher verteilten sie an die mit den warmen Temperaturen kämpfenden Sportler. Mit Kuhglocken und Motivationsrufen animierten Zuschauer zum Durchhalten.

Und es lohnte sich: Den vielen Gewinnern winkten neben den Medaillen kreative Preise. So erhielten die Frauengruppe "STC Geretsried" und das Männerteam "TUS Leichtathletik" für ihre ersten Plätze in der Teamwertung ein Spanferkelessen für bis zu 40 Personen.

In der Gesamtwertung erreichten Christophe Chariguet mit 33:35 Minuten bei den Männern und Mikki Heiß mit 39:24 Minuten bei den Frauen die besten Zeiten im Hauptlauf über zehn Kilometer. Beim Nordic Walking über 5,3 Kilometer kamen Ursula Hopfner nach 44:11 Minuten und Thomas Konheiser nach 42:01 Minuten als Erste ins Ziel. Etwas schneller waren auf der selben Strecke die Läufer: Hier ergatterten Ramona Rodde mit einer Zeit von 24:38 Minuten und Davis Koch mit 19:25 Minuten jeweils den Sieg.

Um Probleme bei der Zeitmessung zu verhindern, trugen die Teilnehmer einen Transponder am Fußgelenk, über den anschließend die exakte Laufzeit ermittelt wurde. Nur die U8-Läufer mussten auf die Hightech-Ausrüstung verzichten. Tröstlich waren hier jedoch die Eisgutscheine, um die sie am Samstag einige beneidet haben dürften

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Quelle:
SZ vom 30.04.2018
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