Süddeutsche Zeitung

Städtebau:Impulse rund um den "Puls G"

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Am Karl-Lederer-Platz in Geretsried wollen zusehends mehr Hausbesitzer die Zentrumsentwicklung vorantreiben

Von Susanne Hauck, Geretsried

So ist es mit vielen Innenstädten, die in die Jahre gekommen sind: Die Stadt tut ihrerseits etwas für die Neugestaltung eines Zentrums und hofft damit auf eine Initialzündung, der sich weitere Hauseigentümer anschließen. So geschieht es auch bei der Stadt Geretsried. Die Verwandlung der "Neuen Mitte" ist noch lange nicht abgeschlossen. Weitere Gebäudeeigentümer sollen und wollen die Zentrumsentwicklung voranbringen, die in den Nullerjahren mit dem Baugenossenschaftszentrum (BGZ) und dem sogenannten Deimerhaus am Karl-Lederer-Platz begonnen und sich kürzlich mit den Wohn- und Geschäftshäusern Puls G und Centrum 20 fortgesetzt hat.

Um architektonischen Wildwuchs in der Neuen Mitte zu verhindern, hatte der Stadtrat in seiner Mai-Sitzung den von Architekt Klaus Kehrbaum erstellten Rahmenplan "Karl-Lederer-Platz Nord" auf den Weg gebracht. Dieser sieht unter anderem eine Höhenentwicklung von fünf Geschossen mit einem Staffelgeschoss vor. Nun waren die ersten drei Bauprojekte an der Reihe. Der Entwicklungs- und Planungsausschuss (EPA) empfahl in seiner Sitzung am Dienstag den Aufstellungsbeschluss für die Gebäude Karl-Lederer-Platz 7 und 7 a, Egerlandstraße 57/Hermann-Löns-Weg 2 und Egerlandstraße 84.

"Sie waren die ersten, die mitmachen wollten", sagte Kehrbaum zu den Besitzern der Anwesen Karl-Lederer-Platz 7 und 7a in der Häuserzeile zwischen Buchhandlung Osiander und Schnellrestaurant Subway. Kehrbaum zeigte sich zufrieden, dass die Planer des Neubaus viele Anregungen der Stadt mitgenommen hätten, wie die Gestaltung mit einem Laubengang. "Das passt für uns."

Für das Wohn- und Geschäftshaus an der Egerlandstraße 57, das ans BGZ grenzt, wurde festgelegt, dass die Balkone nicht in den öffentlichen Raum ragen dürfen.

In der Ausschuss-Sitzung ging es außerdem darum, wie das Zentrum geografisch definiert werden soll. Das betrifft insbesondere das nördliche Ende, wo sich das sogenannte Blumenviertel in Gartenberg als Siedlungsgebiet anschließt. "Wir ringen um die Grenzen", erklärte Stadtbaurat Rainer Goldstein, der es für sinnvoll hält, den Umgriff des alten Bebauungsplans zu überdenken, um den Handel ins Zentrum zu bekommen. Zur Debatte steht, ob der schmale Bereich mit Vorgartenzone längs der Egerlandstraße bis zur Elbestraße ins Zentrum mitaufgenommen werden soll, "um am Innenstadtprozess zu partizipieren". "Wir müssen noch mal nachdenken, ob es städtebaulich die richtige Lösung ist", sagte Goldstein. Der Ausschuss einigte sich deshalb auf eine Rahmenuntersuchung für dieses Gebiet.

Dieselben Themen stehen am Dienstag, 29. Juni, 17 Uhr, auf der Agenda des Stadtratsplenums

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SZ vom 24.06.2021
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