Süddeutsche Zeitung

Ausflugstipp:Auf historischen Pfaden

Der Höhenweg besticht durch seine Natur und seine Bauten.

Die Tutzinger nennen sie gern ein "Kleinod", und das nicht zu Unrecht. Die Ilkahöhe nebst ihrem Höhenweg ist eine Augenweide. Benannt wurde der Ausläufer einer eiszeitlichen Moräne nach Fürstin Ilka von Wrede, die im deutsch-französischen Krieg 1870/71 vielen Verwundeten geholfen hatte. Besonders sehenswert ist die Nikolauskirche, gegenüber des Gasthauses, samt ihrem verwunschenen Friedhof, auf dem viele namhafte Persönlichkeiten begraben liegen.

Das Gotteshaus selbst stammt aus dem Mittelalter, heute werden dort gern Hochzeiten oder Taufen zelebriert. Von kulturhistorischer Bedeutung ist der Peststein, der sich links vom Kircheneingang in der Wand befindet. Er verweist auf das Grab von 60 Oberzeismeringern, die in den Jahren 1632 bis 1634 den Tod fanden und nicht innerhalb der Friedhofsmauern beigesetzt werden durften. Auf dem Friedhof befinden sich auch die Gräber von einstigen Bauern auf der Höhe, wie die der Familie Popp oder von Otto und Hilde Frey, den Eltern der heutigen Besitzerin Monika Wendelstadt. Seine letzte Ruhe fand hier auch der Schauspieler Benno Sterzenbach, der unter anderem in der Raumpatrouille Orion den General Winston Woodrov spielte.

Auf die Ilkahöhe kommt man über einen gut beschilderten Rundweg vom Bahnhof Tutzing aus. Am Forsthaus angelangt, führt der Weg nur wenige Meter zum Gutshof und von dort aus auf den "Gipfel" der Ilkahöhe auf 728 Metern. Von dort aus kann man in Richtung Deixlfurter See wandern, wo Reste eines römischen Gutes gefunden wurden. Anschließend geht es über die Traubinger Straße bergab wieder nach Tutzing zurück. Für die Strecke sollte man, ohne Einkehrzeit, etwa drei Stunden Zeit einplanen.

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SZ vom 13.08.2016 / abec
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