Süddeutsche Zeitung

Sehhilfe in Lenggries:Rot-weiße Mützen für Straßenpoller

Die Poller am Bahnhof in Lenggries tragen jetzt rot-weiße Mützen. Nicht aber etwa, weil es aktuell wieder ein bisschen kühler geworden ist. Der Lenggrieser SC hat auch nicht die Vereinsfarben gewechselt. Den Stempen die Wolle übergestülpt hat der Lenggrieser Gemeinderat Markus Ertl (Freie Wähler), der inzwischen weitgehend erblindet ist. Aus Anlass des bundesweiten Sehbehindertentags am Sonntag hat Ertl in Lenggries an mehreren Stellen für etwas bessere Orientierungsmöglichkeiten gesorgt. Wie der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund mitteilt, können kontrastreiche Poller im Straßenverkehr nämlich dabei helfen, Unfälle zu vermeiden.

Vor seiner Erblindung hat Ertl 30 Jahre lang mit einer Sehbehinderung gelebt. "Auch mir sind Gefahrenpunkte, die durch einen besseren Kontrast gesichert werden könnten, schmerzlich bekannt", sagt er. Ertl ist im Namen des Blinden- und Sehbehindertenbunds deshalb losgezogen und hat in Lenggries den einheitlich grauen Pollern gestreifte Mützen und Socken übergezogen. Menschen mit Grünem oder Grauem Star, einer Makula-Degeneration oder diabetischer Retinopathie können sich dort nun leichter zurechtfinden.

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SZ vom 08.06.2021 / zif
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