Süddeutsche Zeitung

In Wolfratshausen:Erneute Duldungsforderung für Schwarzbauten

Bürgerinitiative fordert Stadt auf, sich aktiv einzusetzen, auch wenn formal die Kreisbehörde zuständig ist.

Die Bürgerinitiative gegen Wohnraumvernichtung, Baurechtsmissbrauch und Behördenwillkür (BIWOB) hat die Forderung an den Wolfratshauser Stadtrat erneuert, sich für eine Duldung der Schwarzbauten am Isarspitz auszusprechen. Dafür solle das Gremium eine Empfehlung geben, erklärt Burkhard Stüwe. Der Initiativen-Sprecher hält eine aktive Duldung für das Instrument, um die drei Häuser im Wolfratshauser Stadtteil Weidach erhalten zu können.

Das Verwaltungsgericht München sowie der Bayerische Verwaltungsgerichtshof haben bereits geurteilt, dass es sich bei den Gebäuden um Schwarzbauten handelt. Vor mehr als einem Jahr ordnete die Kreisbehörde an, die Häuser abreißen zu lassen. Dagegen wurde allerdings geklagt.

An den Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen) hatte die Bürgerinitiative gegen Wohnraumvernichtung, Baurechtsmissbrauch und Behördenwillkür bereits vor einigen Wochen einen offenen Brief gerichtet. Darin brachte die Gruppe um Stüwe den aus ihrer Sicht "legalen juristischen Weg" ins Spiel, die Häuser durch eine aktive Duldung zu erhalten. Darauf antwortete der Rathauschef, dass ihm dieses Mittel unbekannt sei und die Kreisbehörde zuständig sei.

Damit will sich die BIWOB aber nicht abfinden. "Nur weil man verwaltungstechnisch nicht zuständig ist, bedeutet das nach unserem Demokratieverständnis nicht, dass man sich nicht für oder gegen etwas einsetzt", so Stüwe.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6534244
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/bene
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.