Süddeutsche Zeitung

Penzberger Politik:Neue Gruppierung

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"Penzberg Miteinander" will 2020 ins Rathaus ziehen

Es ist schon lange ein offenes Geheimnis in Penzberg. Eine neue politische Gruppierung formiert sich in der Stadt, die bei der Kommunalwahl im März 2020 antreten möchte. An der Spitze steht Markus Bocksberger. Der parteifreie Stadtrat will als Bürgermeister kandidieren und somit die amtierende Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) herausfordern. Die Initiative mit dem Namen "Penzberg Miteinander" stellt sich nun der Öffentlichkeit vor. Die Gruppierung lädt am Montag, 16. September, ins Café Extra auf Gut Hub ein. Beginn ist um 19.30 Uhr.

"Die Sehnsucht nach einer neuen Politik für unsere Stadt hat uns in vielen Gesprächen zu einer immer größeren Gruppe wachsen lassen", teilt der Gastronom und Augenoptikermeister Bocksberger in einer Presseerklärung mit. Neu sei vor allem die Art der politischen Kommunikation innerhalb der Gruppierung, die sich in keine Parteiecke drängen lassen wolle. "Für die komplexen Herausforderungen unserer Stadt kann es keine Alleingänge geben", so Bocksberger. Die besten Antworten "finden wir nur gemeinsam", betont der Stadtrat. Ihm und seinen Mitstreitern aus unterschiedlichen politischen Richtungen sei es wichtig, dass "wir unsere Ideen nicht einfach nur vorstellen, sondern alle aktiv daran mitwirken können".

Daher laden Bocksberger und "Penzberg Miteinander" interessierte Bürger am 16. September zum gemeinsamen Austausch ein. Dort könne sich womöglich auch eine neue Form der Gesprächskultur etablieren, hoffen die Initiatoren: die des "World Cafés", eine Methode, entwickelt von zwei amerikanischen Unternehmensberatern. Ziel ist es, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, ganz so wie in einem Straßencafé. Um die Diskussionen zu vertiefen, wechseln die Teilnehmer mehrmals die Tische. Die Gruppen werden etwa alle 15 Minuten durchgemischt. Am Ende gibt es eine Abschlussrunde.

Am 20. November 2018 hatte Bocksberger in einem Schreiben seinen Austritt aus der SPD-Stadtratsfraktion erklärt. Seitdem sitzt er als Fraktionsloser im Gremium. Seinen Schritt begründete er damals mit Differenzen mit Zehetner. Sie habe "einen für mich inakzeptablen Stil der Amtsführung entwickelt und zudem oft Entscheidungen getroffen, die ich beim besten Willen nicht mehr mittragen kann", ließ er wissen. Der SPD-Vorstand hatte sich davor gegen ihn und für Zehetner als Kandidatin für das Bürgermeisteramt im kommenden Jahr entschieden.

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SZ vom 13.09.2019 / veca
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