Süddeutsche Zeitung

Nachlese:Punktekonto für Vereine

Bürgermeister Michael Müller (CSU) zum Umgang mit den Betriebskosten im neuen Hallenbad

Nach der jüngsten Debatte um das neue Hallenbad in Geretsried musste sich Michael Müller (CSU) einiges anhören. Der Bürgermeister habe die Vereine belogen, hatte Maiko Alpers, der Sprecher der örtlichen Gruppierung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), da gesagt. Die Vereine sollen nämlich nun doch an den Betriebskosten beteiligt werden, und zwar mit 30 Prozent. Ursprünglich sei allerdings Kostenfreiheit versprochen gewesen, so Alpers. Nun erläutert Müller seine Sicht der Dinge.

Es stimme, sagt Müller. Er sei immer dafür gewesen, die Vereine bei der Nutzung der städtischen Sportanlagen finanziell zu entlasten. Bei den städtischen Hallen stehe die Einführung einer Nutzungsgebühr deshalb auch gar nicht zur Debatte. Das künftige Hallenbad werde aber nicht von der Stadt selbst betrieben, sondern von den Stadtwerken. Und als kommunales Unternehmen müssten die Stadtwerke eben darauf achten, nicht in die roten Zahlen zu rutschen. Zudem schultere die Stadt mit jährlich 520 000 Euro schon einen erheblichen Betriebskostenzuschuss.

Um die Vereine aber auch darüber hinaus noch zu entlasten, schlägt Müller ein Punktesystem vor. Die Geretsrieder Vereine sollen demnach ein Kontingent an Punkten erhalten. Für jede Nutzung werden Punkte abgezogen. Wer das Punktekonto überzieht, muss zahlen; wer sein Guthaben nicht aufbraucht, erhält einen Bonus. "Damit besteht für die Geretsrieder Vereine grundsätzlich die Möglichkeit, das Bad auch über die 70 Prozent hinaus kostenlos zu nutzen", sagt Müller. Würde man den Vereinen von vornherein einfach Kostenfreiheit gewähren, so der Bürgermeister, bestünde die Gefahr, dass die sehr teuren Badeflächen nur uneffektiv genutzt werden.

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SZ vom 25.07.2020 / zif
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