Süddeutsche Zeitung

Münsing:Strategien gegen das Verkehrschaos

Lesezeit: 2 min

Mindestens 10 000 Besucher werden zum Ochsenrennen erwartet - eine Herausforderung für die Sicherheitskräfte.

Von Benjamin Engel, Münsing

Für die Sicherheits- und Rettungskräfte wird das Münsinger Ochsenrennen am Sonntag, 28. August, zur logistischen Herausforderung: Die Polizei rechnet mit mindestens 10 000 Besuchern. Und weil schönes Sommerwetter erwartet wird, kommen zahlreiche Ausflügler hinzu, die zum Starnberger See wollen. Zum Ambacher Erholungsgelände sollen deshalb die Badegäste aus München von der Garmischer Autobahn A 95 anstatt durch Münsing über die Ausfahrt Seeshaupt/St. Heinrich gelotst werden. Die Kreisstraße zwischen Münsing und Degerndorf ist von zehn Uhr morgens an für den Durchgangsverkehr gesperrt. Hier sind Parkplätze eingerichtet, ebenso wie an der Staatsstraße zwischen Münsing und Holzhausen.

Neben rund 20 Polizisten werden auch etwa 50 Mitglieder von neun Feuerwehren und zudem Rettungskräfte im Einsatz sein. Erstmals findet das Ochsenrennen auf der sogenannten "Hertawies" westlich der Holzhauser Staatsstraße statt. Das könnte zu Verkehrsproblemen führen. Denn die Besucher müssen die Straße überqueren, um von den Parkplätzen zur Rennarena zu gelangen. Für den stellvertretenden Leiter der Wolfratshauser Polizeiinspektion, Christian Neubert, könnte das zum Knackpunkt werden, sollten zu viele Besucher gleichzeitig auf die Staatsstraße strömen. In diesem Fall müsste die Polizei die Straße kurzzeitig sperren - aus Sicherheitsgründen und um lange Rückstaus während der Anfahrt zum Ochsrennen zu vermeiden, das um 14 Uhr beginnt. "Das ist aber nur eine Option", sagt Neubert.

Auf jeden Fall wird die Holzhauser Staatsstraße nach Rennende - das wird gegen 17 Uhr erwartet - Richtung Norden gesperrt und somit zur Einbahnstraße nach Süden. So soll der Verkehr laut Neubert besser abfließen können. Im Süden besteht Anschluss an die Garmischer Autobahn.

Der Kommandant der Münsinger Feuerwehr, Thomas Sellmeier, hat das Sicherheitskonzept in Absprache mit dem Roten Kreuz, der Polizei und dem Tölzer Landratsamt erstellt. Er rät den Besuchern, reichlich Zeit einzuplanen. Wer mit dem Auto von der A 95 über die Ausfahrt Münsing in den Ort fährt, wird von Ordnungskräften über die Lothgasse zu den Parkplätzen an der Degerndorfer Kreisstraße geleitet. Von dort können die Besucher über Feldwege zur Holzhauser Staatsstraße und zur Rennarena westlich davon laufen.

Die Münsinger Hauptstraße ist frei befahrbar. Laut Sellmeier sind die kleineren Straßen im südlichen Ortsbereich abgesperrt. Einer der Parkplätze an der Holzhauser Staatsstraße soll für Menschen mit Behinderung und solche, die schlecht zu Fuß unterwegs sind, freigehalten werden. "Das müssen die Leute aber gut begründen können", sagt Sellmeier. Für Busse sind eigens drei Parkplätze bei der Raiffeisenbank am Kirchberg, an der Schule und beim Pallaufhof ausgewiesen. Denn mehrere Reiseveranstalter bieten Tagesausflüge zum Ochsenrennen an. Schilder auf der Garmischer Autobahn aus Richtung München und am Autobahnzubringer von Wolfratshausen aus weisen Badegäste darauf hin, dass sie zum Ambacher Erholungsgelände besser über die Ausfahrt Seeshaupt gelangen.

Das Festzelt steht wegen des neuen Standorts an der "Hertawies" nicht mehr direkt neben der Rennarena, sondern beim Sportzentrum am Hartlweg. Der ist laut Sellmeier am Renntag ebenfalls gesperrt, damit die Rettungskräfte im Notfall ungehindert durchkommen. Die Anlieger bekommen Berechtigungsausweise, um zu ihren Häusern fahren zu können. Das gilt auch für Zulieferer. Die Pizzeria Pinocchio hat geöffnet.

Wie Sellmeier erklärt, steht ein Behandlungszelt des Roten Kreuzes für Notfälle neben dem Start an der Rennarena. Einsatzfahrzeuge der Retter sind vor Ort. Für das Sicherheitskonzept musste der Münsinger Feuerwehrkommandant zudem Landeplätze für Rettungshubschrauber und Rettungswege einrichten. So können Patienten im Ernstfall über eigens hergerichtete Kieswege von der Arena zum Hartlweg und dann weiter ins Krankenhaus transportiert werden. Ein zusätzlicher Rettungsweg führt westlich des Zieleinlaufs der Arena zu Autostraßen.

Für Sellmeier und die Einsatzkräfte wird der Rennsonntag lang. "Ich werde schon um sieben Uhr im Feuerwehrhaus sein, ab neun Uhr sollen sämtliche Sperren und Posten stehen." Sellmeier rechnet damit, dass sein Einsatztag erst gegen 19.30 Uhr zu Ende ist.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3136602
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 26.08.2016
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.