Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Ein Mittagessen für zwei Euro

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Humplbräu-Wirtin Ursula Fagner erklärt die neue Aktion "Von Mensch zu Mensch".

Von Felicitas Amler, Wolfratshausen

Jeden Donnerstag und Freitag gibt es von 17. November an im Gasthof Humplbräu in Wolfratshausen einen Mittagstisch mit zwei Essen - vegetarisch und mit Fleisch - für je zwei Euro. Obdachlosenbetreuerin und Flüchtlingshilfe-Koordinatorin Ines Lobenstein, Seniorenreferentin Ulriche Krischke (Bürgervereinigung Wolfratshausen) und SPD-Vorsitzende Ingrid Schnaller haben dazu die Initiative "Von Mensch zu Mensch" gegründet. Wie das Gasthaus die Aufgabe leistet, erklärt Chefin Ursula Fagner im SZ-Gespräch.

SZ: Was werden Sie beim ersten Mittagessen der Aktion "Von Mensch zu Mensch" auf den Tisch bringen?

Ursula Fagner: Was es genau gibt, wissen wir noch nicht. Grundsätzlich gibt es Nudelgerichte, Eintöpfe, Chili con Carne, Suppen, auch mal Hendlhaxn mit Kartoffeln.

Sie haben mit acht Euro pro Essen kalkuliert, die Initiative finanziert die Differenz zum Ausgabepreis. Dennoch sind auch acht Euro günstig - wie schaffen Sie das?

Das schaffen wir, indem wir größere Mengen kochen. Wie gesagt, da gibt's jetzt kein Rumpsteak oder Schweinelende. Wir wollen das gut und günstig anbieten. Wir sind sehr froh über diese Initiative mit Frau Lobenstein und den anderen Damen. Das ist für uns kein großes Geschäft, da verdienen wir nicht wirklich viel dran. Es ist auch sehr einfach gehalten, mit Essensausgabe und Selbstbedienung. Das meiste sind ja sonst Personalkosten. Und wenn man nur zwei Essen am Tag kocht, kann man anders einkaufen und kalkulieren. Es soll ja ein Angebot für die Leute sein, die es jetzt schwer haben, die weniger Geld haben.

Was hat Sie auf die Idee zu dieser Aktion gebracht?

Ich habe mit einer Kollegin, Frau Gams, schon vor einem halben Jahr darüber gesprochen, dass es eine gute Möglichkeit wäre. Dann habe ich es mit Frau Lobenstein besprochen, die war ganz begeistert. Und jetzt ziehen wir's durch.

Beim ersten Mal können Sie ja nicht wissen, wie viele Gäste kommen. Wie planen Sie?

Das ist die Krux an der Gastronomie, dass ich nie weiß, wie viele Gäste kommen. Wir haben auf jeden Fall genügend Essen da, und dann muss man halt schauen. Es ist wirklich schwer einzuschätzen, deswegen sind wir auch ein bisschen aufgeregt.

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