Süddeutsche Zeitung

Leben in Bad Tölz-Wolfratshausen:Arbeitslosenquote bleibt stabil

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Die Corona-Krise hinterlässt dennoch klare Spuren

Früher war der Februar immer durch einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet, das ist seit ein paar Jahren nicht mehr so. "Dieser Zyklus wurde in diesem Jahr nun zum fünften Mal in Folge unterbrochen", sagt Michael Vontra, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit in Rosenheim, die auch für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zuständig ist. Zwischen Mitte Januar und Mitte Februar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk nur um 62 gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt damit im Vergleich zum Januar unverändert bei 3,7 Prozent.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sehen die Zahlen noch etwas freundlicher aus. Dort liegt die Arbeitslosenquote nur bei 3,5 Prozent, das entspricht 2493 beschäftigungslosen Bürgern. Davon sind 1862 Männer und Frauen direkt bei den Agenturen in Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet, 631 Betroffene sind schon länger arbeitslos und beziehen deshalb über das Jobcenter Leistungen gemäß Hartz IV.

Trotz der weitgehend stabilen Lage macht sich die Corona-Krise aber auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Im Februar vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote in Bad Tölz-Wolfratshausen zum Beispiel nicht bei 3,5 Prozent, sondern nur bei 2,5 Prozent. Viele Angestellte sind zudem weiterhin in Kurzarbeit: Bis zum Stichtag 24. Februar hatten im Landkreis 1967 Betriebe für insgesamt 16 612 Mitarbeiter Kurzarbeit angezeigt. Und auch beim Schaffen neuer Stellen geht es derzeit nicht so dynamisch voran wie zu normalen Zeiten. Zwar wurden im Februar der Agentur für Arbeit in Rosenheim für ihren Zuständigkeitsbereich 840 neue Stellen gemeldet, vor allem bei Gesundheitsberufen, beim Maschinenbau und in der Baubranche. Das sind aber immer noch 350 Stellen weniger als im Februar vor einem Jahr.

Michael Vontra erwartet bei einer möglichen Lockerung des Lockdowns auch bei diesen Zahlen eine Verbesserung. Denn vor allem in den von einer Schließung betroffenen Bereichen sei eine steigende Arbeitslosigkeit registriert worden. Bei Friseuren, Kosmetikern und auch im Hotellerie- und Tourismusbereich seien derzeit viel mehr Menschen ohne Job als noch vor einem Jahr, so Vontra.

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SZ vom 03.03.2021 / zif
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