Süddeutsche Zeitung

Keine S-Bahn zwischen Icking und Wolfratshausen:Bitte umsteigen

Lesezeit: 1 min

Weil die Deutsche Bahn in Vorbereitung auf den Winter entlang der Gleise von Montag bis Sonntag Büsche und Bäume zurückschneidet, müssen Pendler auf der letzten Strecke der S 7 in dieser Zeit auf Busse umsteigen.

Von Pia Ratzesberger, Icking/Wolfratshausen

Etwas ist anders an diesem Montagmorgen. Auf der Zuganzeige steht nicht mehr "Wolfratshausen" geschrieben, wenn man mit der S 7 Richtung Flößerstadt fährt. "Icking" steht jetzt in großen Lettern auf der Tafel, denn nur bis dorthin fährt die S-Bahn in dieser Woche - bis zum Sonntag ist die Strecke zwischen Icking und Wolfratshausen in der Zeit von 9 bis 17 Uhr in beide Richtungen gesperrt. Knatternd erinnert eine Stimme aus dem Lautsprecher kurz vor dem Halt noch einmal an die Änderung: "Bitte alle aussteigen".

"Alle" jedoch sind hier, am Ende der S-Bahn-Strecke, nicht mehr viele. Voll sind die Waggons raus in den Landkreis selbst um solch eine frühe Uhrzeit nicht mehr. Einige Schüler auf dem Weg zu einem Ausflug, bepackt mit Koffern und Rucksäcken, schleppen sich aus den Türen, die Treppen hinab zur Münchner Straße. "Weiß irgendjemand, wo der Bus abfährt?", fragt ein Herr etwas ratlos, gerade aus dem Zug gestiegen, blickt er suchend um sich. Doch auch die anderen scheinen nicht besser informiert zu sein als er selbst. Schließlich folgt das Dutzend der in Icking Gestrandeten langsam den Schülern die Treppen hinab, ein kleines Symbol mit "SEV", für Schienenersatzverkehr, verrät, dass es hier wohl lang geht.

Weil die Deutsche Bahn in Vorbereitung auf den Winter entlang der Gleise von Montag bis Sonntag Büsche und Bäume zurückschneidet, müssen Pendler auf der letzten Strecke der S 7 in dieser Zeit auf Busse umsteigen. Eigentlich sollte ein Hubschrauber die abgeschnittenen Äste abtransportieren, der aber konnte am Montag in der Schweiz wegen Nebels nicht starten und wird nun erst verspätet am Dienstag eintreffen. Für jede S-Bahn, die in Icking ankommt oder abfährt, gibt es werktags zwei Busse, am Wochenende einen - sowie jeweils einen Ersatzbus, der einspringt, sollten es zu viele Leute sein. Der könne vor allem nach Schulschluss zum Einsatz kommen, heißt es bei der Bahn. Probleme gebe es dem Unternehmen zufolge bisher aber nicht: "Wir haben zumindest noch keine Beschwerden erhalten", sagt ein Sprecher.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2699415
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.10.2015
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.