Griechisch-orthodoxe Gemeinde:Erzpriester im Ruhestand
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Apostolos Malamoussis verabschiedet sich von Geretsried - wo er zwei orthodoxe Feste etabliert hat.
Von Jakob Steiner, Geretsried
Der Pfarrer der griechisch-orthodoxen Gemeinde Geretsried, Erzpriester Apostolos Malamoussis, ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Über sieben Jahre war er für die seit den 1970er Jahren in Geretsried ansässigen Griechen als Seelsorger tätig. Am 14. Januar verabschiedete die griechische Gemeinde Malamoussis beim traditionellen Anschneiden der Vassilópita - der Kuchen wird zum Neujahrsfest gebacken. Nachfolger als Gemeindepfarrer ist der Archimandrit Georgios Siomos. Er ist in Hannover geboren und aufgewachsen, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wurde 2014 zum Diakon und schließlich 2016 zum Priester geweiht.
Malamoussis legte großen Wert auf die Ökumene der christlichen Geretsrieder Gemeinden. Die evangelisch-lutherische Petrusgemeinde beherbergt die orthodoxen Christen. Deren Pfarrer Theo Heckel lobt das herzliche Verhältnis mit dem Erzpriester. Gemeinsam stifteten die Gemeinden anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Griechen in Geretsried 2011 eine Ikone, die zur Ausmalung der Allerheiligenkirche in München beitrug. Auch Bürgermeister Michael Müller (CSU) lobt des sehr guten Austausch mit dem Erzpriester.
Malamoussis führte in das Geretsrieder Kulturleben zwei orthodoxe Festeein: Die Karfreitagsprozession und die Gewässerweihe. Bei dieser wirft der Priester an Epiphanias - in der orthodoxen Kirche am 19. Januar - ein Holzkreuz ins Wasser, das junge Männer "erschwimmen" müssen. Wer zuerst beim Kreuz angelangt ist, küsst es und bringt es dem Geistlichen. Dieser wählte anstelle der Isar für Geretsried einen anderen Ort aus: das städtische Hallenbad. Doch nicht nur dort konnte man Malamoussis begegnen. Beim alljährlichen Ramadama war er häufig zusammen mit der großen und sehr aktiven griechischen Gemeinde unterwegs - mit Soutane und blauem Müllsack.
Apostolos Malamoussis wuchs in einem griechischen Dorf im Pilion auf. 1972 kam er nach Deutschland, seit 1982 ist er in München beheimatet. Neben seiner kirchlich-pastoralen Tätigkeit war er über 30 Jahre als Religionslehrer tätig, unter anderem an der Europäischen Schule München. Der Geistliche bleibt Bischöflicher Beauftragter für die staatlichen Belange im Freistaat Bayern. Dieses Amt hat er seit einem Jahr inne.