Süddeutsche Zeitung

Gewerbegebiet Schon:Gemeinsamer Protest

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Grüne aus Schäftlarn und Starnberg gegen Gewerbegebiet

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Das Gewerbegebiet Schorn gehört der Stadt Starnberg, ist aber nur von Schäftlarn her erschlossen, über die so genannte Milchstraße. Die heißt vermutlich so, weil es in Schorn früher ein großes Milchwerk gab. Starnberg will das Gewerbegebiet ausbauen, bis zu 40 Hektar könnte es groß werden. Das wäre eine Vervierfachung der derzeitigen Größe, wie Anton Höck, Ortssprecher der Schäftlarner Grünen, sagte. Dagegen sprechen sich die Grünen aus, und zwar sowohl die aus Schäftlarn wie auch die aus Starnberg. Für Freitag hatten sie zu einem Pressegespräch am Beginn der Milchstraße eingeladen.

Den Grünen ging es zum einen darum, gegen die zunehmende Flächenversiegelung gerade durch Gewerbegebiete hinzuweisen. Besser wäre es, Gewerbe innerorts anzusiedeln und vor allem brachliegende Gewerbeflächen zu füllen, sagte Höck. Davon gebe es in Schäftlarn einige.

Ursprünglich war auf dem Gelände in Schorn ein Handwerkerhof geplant. Die Grünen fürchten, mit einem Halbanschluss an die Autobahn könnten sich große Logistik unternehmen ansiedeln. Innenminister Joachim Herrmann hatte der Starnberger CSU kürzlich versprochen, sich für den Anschluss einzusetzen. Dagegen hatte der Schäftlarner Gemeinderat auf Antrag der Grünen-Fraktion einen Beschluss gefasst. Die Schäftlarner gehen von einer stärkeren Verkehrsbelastung aus, sollte das Gewerbegebiet vergrößert werden. Zudem wären ein Landschafts- und Wasserschutzgebiet und der angrenzende Bannwald von einer Vergrößerung betroffen, argumentieren die Grünen.

Ursprünglich sei in Schorn ein Handwerkerhof geplant gewesen, berichtete Martina Neubauer, Vorsitzende des Starnberger Ortsvereins. Die beiden Kommunen hätten zusammenarbeiten und sich die Gewerbesteuereinnahmen teilen wollen. "Wir wollen gemeinsam was entwickeln, das ist die Idee", sagte sie. Um zu zeigen, dass Schäftlarn schon jetzt einseitig belastet wird durch das Gewerbegebiet, sammelten die Grünen anschließend Müll auf, den Auto- und Lastwagenfahrer hinterlassen hatten.

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Quelle:
SZ vom 20.04.2015
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