Süddeutsche Zeitung

Geretsrieder Politik:Plan für eine Bildungsstätte der Zukunft

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Der Geretsrieder Stadtrat stimmt bei der Erweiterung der Adalbert-Stifter-Mittelschule für einen kompakten, verbindenden Baukörper, den auch Lehrer und Eltern bevorzugen. Der Baubeginn ist jedoch noch unklar

Von Susanne Hauck, Geretsried

Die Stadt Geretsried hat mit der Zusammenlegung ihrer beiden Mittelschulen Großes vor: Entstehen soll am Standort des Schulzentrums eine zukunftsfähige Bildungsstätte mit optimalen Lernbedingungen. Erstmals gab es nun einen Blick auf den geplanten Anbau zur bestehenden Adalbert-Stifter-Mittelschule, die damit auf Fünfzügigkeit erweitert werden und künftig allen Mittelschülern Platz bieten soll. Anneros Rieger vom Architekturbüro Haindl und Kollegen stellte dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die verschiedenen Vorentwürfe vor. Darunter auch die Variante 1, die am Ende mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Kern des Entwurfs ist ein kompakter Baukörper als Verlängerung des nördlichen Riegels zur Realschulturnhalle auf dem Schulkomplex an der Adalbert-Stifter-Straße. Die Schüler betreten über einen gemeinsamen Haupteingang dann das alte wie auch das neue Gebäude der Mittelschule, die durch einen Verbindungsbau verschmolzen werden. Rieger sieht bei dieser Variante, die auch der klare Favorit der Schulfamilie ist, die meisten Vorteile, schon weil sie als einzige die Möglichkeit einer künftigen Erweiterung bietet.

Und es gibt weitere Vorzüge. "Weniger Kosten, energetisch sinnvoll und ein gemeinsamer Pausenhof", zählte sie auf. Die Planerin gab dem Geretsrieder Stadtratsgremium Auskunft zum Schulbetrieb während der Umbauphase, der logistisch eine Herausforderung ist. Zunächst soll der Neubau errichtet werden. Sobald er fertig ist, findet hier der Unterricht statt, gefolgt von der Sanierung des Altbaus. "Die Schüler können hin und her switchen", erklärte Rieger. Das würde auch bedeuten, dass das Aufstellen von Containern überflüssig wäre, die wenig beliebt sind und die Kosten nach oben treiben. Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste) erkundigte sich nach dem Zeitrahmen. "Wenn die Regierung von Oberbayern ihr Okay für die Fünfzügigkeit gibt, ist ein Jahr später die Baueingabe da und eineinhalb Jahr später der Baubeginn", erklärte die Architektin. In der Versammlung wurde nicht darüber geredet, aber es ließ sich aus den Sitzungsunterlagen herauslesen: Der Haken daran ist das für die Genehmigung notwendige Gespräch bei der Regierung. "Ein Termin ist aufgrund der Pandemielage momentan nicht möglich", heißt es dazu. Es kann also gut sein, dass alles etwas länger dauert, auch wenn sich die Stadträte für eine möglichst schnelle Umsetzung stark machten. "Ich bin mehr als happy, dass wir so gelungene Vorentwürfe haben", schwärmte Felix Leipold (Freie Wähler). Schulreferentin Heidi Dodenhöft (ebenfalls Freie Wähler) sagte der so oft totgesagten Schulform eine große Zukunft voraus. "Die Mittelschule wird bleiben, für Geretsried ist sie die Schule wegen ihrer praktischen Ausrichtung." Eine "richtig schöne Schule mit guter IT-Ausstattung" zu bauen sei ihr deshalb eine "Herzensangelegenheit".

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SZ vom 26.02.2021
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