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Alarm in Geretsried und Wolfratshausen:Verletzter nach Verpuffung bei Rudolf Chemie

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Die Bevölkerung war zu keiner Zeit in Gefahr, erklärt der Kreisfeuerwehrsprecher.

Der Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften aufgrund einer Verpuffung bei dem Geretsrieder Unternehmen Rudolf Chemie scheint glimpflich ausgegangen zu sein: Zwar wurde bei dem Unfall am Donnerstagnachmittag ein Mitarbeiter leicht verletzt. Allerdings konnte dieser am frühen Abend nach ärztlicher Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen, berichtet der Kreisfeuerwehrsprecher Stefan Kießkalt. Bis zum Abend waren zwar noch Feuerwehr-Kräfte vor Ort in der Altvaterstraße, wo das Unternehmen ansässig ist. Der eigentliche Einsatz war allerdings bereits beendet, die Helfer kümmerten sich nur noch um die Sicherung und den Rückbau der Gerätschaften.

Zuvor hatten Sirenen in Geretsried und Wolfratshausen Helfer und Bevölkerung aufgeschreckt. Kurz nach 15 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein, dass es bei Rudolf Chemie in Geretsried zu einer Verpuffung gekommen und eine Person verletzt worden ist. Das Unternehmen an der Altvaterstraße stellt Textilhilfsmittel und Spezialchemikalien her. Ein Großaufgebot an Feuerwehren mehrerer Kommunen mit insgesamt 70 Mann und 40 Rettungskräfte eilten umgehend nach Geretsried. Ebenso etliche Polizeibeamte, zehn Mitglieder der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und fünf Vertreter der Kreisbrandinspektion.

Das Unternehmen an der Altvaterstraße stellt Textilhilfsmittel und Spezialchemikalien her und hält für Notfälle einen dezidierten Rettungsplan bereit. Nach Angaben von Kießkalt wurde der verletzte Mitarbeiter umgehend von Kollegen in eine sogenannte Notdusche gebracht und versorgt, ehe der Rettungsdienst übernahm. "Die vorgehaltenen Pläne haben hervorragend geklappt und sind reibungslos umgesetzt worden", so der Kreisfeuerwehrsprecher. Auch die Kommunikation zwischen den Helfern und dem Unternehmen habe problemfrei funktioniert. "Da hat sich gezeigt, dass es Sinn macht, solche Szenarien immer wieder zu üben", sagt Kießkalt.

Zu keiner Zeit habe es eine Gefahr für die Bevölkerung oder die Umwelt gegeben: "Es gibt in dem Chemieunternehmen ein spezielles Abluftsystem, das verhindert, dass Stoffe austreten können", erklärt Kießkalt. Auch für das eingesetzte Löschwasser, das nun mit chemischen Stoffen in Berührung gekommen sei, wird ein spezielles Rückhaltebecken vorgehalten. Erst nach einer Prüfung der Inhaltsstoffe wird noch entschieden, ob das Wasser entsorgt werden muss oder über die Kanalisation abgeführt werden kann.

Warum es zu der Verpuffung gekommen ist, "konnte noch nicht abschließend geklärt werden", so die Polizei Geretsried am Donnerstagabend. Es sei ein Sachschaden "in bislang unbekannter Höhe" entstanden. Die Ermittlungen zur Unfallursache werden nun durch die Polizeiinspektion Geretsried unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II geführt.

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