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Gemeinsames Hallenbad:Geretsried hat schon 1,2 Millionen Euro investiert

Wenn Wolfratshausen das gemeinsame Projekt ablehnt, bleiben die Nachbarn auf hohen Planungskosten sitzen.

Dieser Dienstag ist der Tag der endgültigen Entscheidung über ein interkommunales Hallenbad in Geretsried: Der Wolfratshauser Stadtrat befindet an diesem Tag darüber, ob er bereit ist, jährlich 105 000 Euro Betriebskosten beizutragen. Sollte es nicht dazu kommen - und nach Lage der Dinge wird es eine knappe Abstimmung -, bedeutet das für Geretsried zweierlei. Die Stadt hätte dann die bisher angefallenen Planungskosten für das große Bad in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro ergebnislos ausgegeben. Und sie müsste zur Planung eines dann nötigen eigenständigen kleineren Bads formal bei Null wieder anfangen.

"Deswegen würde ich mich ja freuen, wenn die Wolfratshauser Ja sagen", erklärte Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Montag. Er versucht dennoch beide Möglichkeiten, das Gelingen und das Scheitern des seit fünf Jahren diskutierten Bads, gelassen zu sehen. Dass Planungskosten anfallen ohne eine Umsetzung des betreffenden Projekts komme gelegentlich vor, meint Müller und erinnert an die einstigen hochfliegenden Geretsrieder Erwartungen, als ein arabischer Investor ein orientalisches Bad namens "Spaladin" bauen wollte: "Was meinen Sie, was wir beim Spaladin für Planungskosten hatten!" Er fände es natürlich bedauerlich, wenn es beim Hallenbad ähnlich käme: "Aber lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

Für ein kleineres Geretsrieder Hallenbad könne man auf jeden Fall auf frühere Entwürfe zurückgreifen, sagt Bürgermeister Müller. Das seien zwar keine ausgearbeiteten Baupläne, es sei aber eine gute Grundlage.

Stadtrat Wolfratshausen, Dienstag, 13. September, 18 Uhr, Rathaus-Sitzungssaal

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Quelle:
SZ vom 13.09.2016 / fam
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