Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Ruhige Sessions im "Hinterhalt"

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Hans Gärtner eröffnet den "Unplugged Club" in der Geltinger Kulturbühne.

Interview von Stephanie Schwaderer, Geretsried

Hans Gärtner hat sich in Wolfratshausen als SPD-Vorsitzender, Friedensaktivist und Vorkämpfer eines S-Bahn-Tunnels einen Namen gemacht. Am Sonntagmorgen, 7. April, widmet er sich einer privaten Leidenschaft und leitet erstmals ehrenamtlich den "Unplugged Club" im Geltinger "Hinterhalt", der künftig jeden ersten Sonntag im Monat öffnen soll.

SZ: Herr Gärtner, sind Sie ein Jazzer?

Hans Gärtner: Eher ein Hobbymusiker und als solcher nicht im Jazz, sondern im Liedermacher-Bereich unterwegs. Hannes Wader und Reinhard Mey waren der Grund, warum ich mir als junger Mann die Griffe auf der Gitarre beigebracht habe. Dann begeisterte ich mich für Donovan, Bob Dylan, Joan Baez. Über lange Jahre habe ich im Freundeskreis Musik gemacht - mit einem Stapel Liederbücher. Seit einiger Zeit spiele ich auch mit meiner Frau zusammen, sie hat klassische Gitarre gelernt und ist Mitglied im Ensemble Passt scho von Heini Zapf. Als Duo nennen wir uns Zeitreise, beim Jubiläum der Friedensinitiative hatten wir schon einen Auftritt.

Seit 15 Jahren gibt es jeden dritten Sonntag im Monat eine Jamsession im Hinterhalt. Nun haben Sie eine zweite Reihe initiiert, warum?

Die bisherigen Jamsessions, bei denen ich einiges gelernt habe, sind eher die laute Abteilung: ziemlich elektrisch, rockig, jazzig, auch experimentell. Da kommt es selten vor, dass man einfach mal ein Cover-Stück spielt. Leute, die noch nicht so viel Routine haben und eher akustische Musik spielen, bei der es auch auf den Text ankommt, passen da aber nicht so ins Format. Deshalb hatte ich die Idee, eine zweite Reihe anzubieten. Der Unplugged Club richtet sich nicht nur an Fortgeschrittene, sondern auch an Einsteiger mit wenig Bühnenerfahrung und an junge Leute aus den Musikschulen, die etwas vorbereiten und dann in einem lockeren Rahmen präsentieren können.

Also ist es eher eine offene Bühne als eine klassische Jamsession?

Genau, man kann alleine spielen oder sich mit jemandem verabreden. Es werden aber auch erfahrende Musiker dabei sein, die spontan einsteigen können, wenn das erwünscht ist. Am Sonntag werden das mit Günter und Maxi Wagner richtige Profis sein, die selbst schon tolle Songs gemacht haben. Maxi betreut uns zudem professionell mit der Tontechnik. Das Ganze soll ein Forum sein, um andere Leute und Genres kennenzulernen, sich weiterzuentwickeln, Kontakte zu knüpfen und vielleicht eine neue Combo zu gründen.

Darf man auch nur zuhören?

Auf jeden Fall! Wir wollen nicht nur den Musikern, sondern auch dem Publikum eine interessante Matinee bieten. Es gibt ein Basis-Frühstück, zu dem man gerne ein paar Leckereien beitragen darf. Alles ist wie immer ehrenamtlich organisiert. Dass wir diese Bühne mit der professionellen Technik nutzen können, ist eine große Leistung, die wir vor allem der Wirtin Assunta Tammelleo, aber auch allen Ehrenamtlichen des Kulturvereins Isar-Loisach verdanken. Spenden sind da immer sehr willkommen.

Wenn Sie freie Wahl hätten, wen würden Sie am liebsten zur ersten Session begrüßen?

Es müsste keiner der ganz großen Helden sein. Vielleicht eine neue Liedermacherin wie Carolin No. Von ihr spielen wir auch ein Stück, es heißt "Hände".

Sonntag, 7. April, 10.30 Uhr, Kulturbühne Hinterhalt, Leitenstraße 40, Geretsried, Eintritt frei, Spenden (auch fürs Buffet) willkommen, Anmeldung erwünscht unter gaertner.hans@web.de

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