Raum für Asylbewerber: Vom Staat und von privat

In Wolfratshausen stehen neue Unterkünfte zur Debatte

In der Stadt Wolfratshausen geraten weitere, in der Vergangenheit schon mehrmals genannte Gebäude als mögliche Flüchtlingsunterkünfte in den Blick. So haben Regierungsvertreter vor wenigen Tagen den mittlerweile leer stehenden Altbau des staatlichen Vermessungsamts in der Heimgartenstraße besichtigt, um ihn auf seine Tauglichkeit als Unterkunft zu prüfen. Zugleich hat Landrat Josef Niedermaier (FW) bestätigt, mit dem Eigentümer der ehemaligen Polizeiinspektion und derzeitigen Freien Waldorfschule im Untermarkt zu verhandeln.

Der Handschuh-Fabrikant Stefan Roeckl hatte das Gebäude für die Waldorfschule gekauft, die allerdings nach einigen Wolfratshauser Jahren Anfang Juli endgültig auf das ehemalige Mucos-Areal im Geretsrieder Malvenweg abwandern wird. In der Wolfratshauser Lokalpolitik war zuletzt von unterschiedlichen Nachnutzungen die Rede. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) hatte stets darauf verweisen, dass sich das Gebäude eben in Privatbesitz befinde, weshalb die Stadt dort nicht einfach die nächste Kinderkrippe oder eine neue Flüchtlingsunterkunft planen könne.

Das ehemalige Vermessungsamt dagegen ist Eigentum des Freistaats Bayern. Es sollte bisher abgerissen werden, um wieder Parkplätze für den daneben auf dem ehemaligen Parkplatz entstandenen Neubau zu gewinnen. Den Wolfratshauser Bürgermeister hat das zu mehreren öffentlichen Seitenhieben und einem vergeblichen Vorstoß bei der staatlichen Immobiliengesellschaft bewegt. Es sei zu aufwendig und zu teuer, das alte Amtsgebäude zu einer Flüchtlingsunterkunft umzugestalten, lautete die bisherige Auskunft laut Heilinglechner. Nun aber habe der Bad Heilbrunner CSU-Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber einen Kontakt für den Landrat hergestellt, sagte Heilinglechner in der Stadtratssitzung vom Dienstagabend auf eine Bürger-Anfrage des Wolfratshauser Grünen Stefan Pszolla. Ein Ergebnis der Prüfung wurde bisher nicht bekannt.