Süddeutsche Zeitung

Flüchtlingskrise:Sachsenkamer bilden Helferkreis

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Von Hannah Fischer, Sachsenkam

Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung zum Thema Asylbewerber in Sachsenkam. Mehr als 150 Menschen waren laut Angaben von Bürgermeister Johann Schneil am Donnerstagabend gekommen. Gesprochen wurde über die Unterbringung der Flüchtlinge und die Gründung eines Helferkreises, für den sich am Abend 46 Personen meldeten. "Die Veranstaltung war sehr gut, alles lief diszipliniert ab", sagt Schneil. Vertreter der Gemeinde und des Landratsamtes informierten die Bürger. Die Diskussion dazu sei sehr sachlich gewesen, sagt Schneil.

Es sei erneut über andere Möglichkeiten geredet worden, die Asylbewerber in Sachsenkam unterzubringen. Doch die Turnhalle am Ortsrand sei nach wie vor die einzige Lösung in der Gemeinde. So sieht das auch Fritz Kropius, Vorsitzender des Sportvereins in Sachsenkam. "Für uns ist das schon ein Einschnitt. Aber man kann die Flüchtlinge nicht einfach wegschicken. Wir müssen helfen", sagt er. Das Winterprogramm des Sportvereins, das normalerweise hauptsächlich in der Turnhalle stattfinde, müsse in diesem Winter wohl fast gänzlich ausfallen. Der Judo-Unterricht könne vielleicht noch in eine kleinere Halle verlegt werden und das Fußballtraining eventuell in der Turnhalle in Reichersbeuern stattfinden. Eine Weihnachtsfeier des Sportvereins werde es heuer aber nicht geben - die findet normalerweise im Sportheim statt.

Anschließend wurde über die Gründung eines Helferkreises gesprochen. "Man sieht ganz deutlich, dass die Hilfsbereitschaft überwiegt", sagt Schneil. 46 Sachsenkamer wollen beim Helferkreis mitmachen. Kommende Woche soll es eine weitere Informationsveranstaltung geben, die sich speziell an die Helfer richtet. Dabei soll auch ein Sprecher gewählt werden, der mit dem Gemeinderat, dem Bürgermeister und dem Sicherheitsdienst in Kontakt stehen wird. Rund um die Uhr sollen zwei Personen vom Sicherheitsdienst die Turnhalle und ihre zukünftigen Bewohner bewachen. In etwa drei Wochen werde die Turnhalle laut Johann Schneil belegt sein. Nach der Gemeindequote von 1,06 Prozent muss Sachsenkam 18 Asylbewerber aufnehmen.

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Quelle:
SZ vom 12.09.2015
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