Süddeutsche Zeitung

Erhöhte Gefahr:Landkreis gilt als FSME-Risikogebiet

Das Robert-Koch-Institut warnt vor Gefahr durch Zecken in der Region. In den vergangenen Jahren infizierten sich drei Menschen.

Von Isabel Meixner

Das Robert-Koch-Institut hat den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen als neues FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virus-Erkrankung, die durch Zeckenbisse übertragen wird und zu schweren und bleibenden Hirnschäden führen kann. Für Franz Hartmann, Leiter des Gesundheitsamt, kommt die Aufnahme in die Karte der Risikogebiete nicht überraschend: "Wir sind seit Jahren umzingelt." In den vergangenen Jahren habe es im Landkreis sporadische Fälle gegeben: Im Gaißacher Moor, bei Icking und im Brauneck-Gebiet sollen sich Menschen die Krankheit geholt haben. Hartmann empfiehlt allen, die gerne in der Natur sind oder einen Garten besitzen, sich gegen FSME zu impfen, denn "das kann böse ausgehen". Zecken können auch Borreliose übertragen, eine durch Bakterien verursachte Krankheit, die allerdings mit Antibiotika behandelt werden kann - im Gegensatz zu FSME. Zehn Prozent der Hirnschädigungen seien bleibend, zwei Prozent enden tödlich, warnt der Gesundamtsleiter.

Im vergangenen Jahr sind laut der Bulletin des Robert-Koch-Instituts 180 Menschen in Deutschland an der Hirnhautentzündung erkrankt, die Hälfte davon in Bayern. Das entspreche zwar einer Abnahme im Vergleich zu den Vorjahren um mehr als 50 Prozent, heißt es in dem Rapport; gleichzeitig gelten immer noch 141 Landkreise - 80 davon in Bayern - als FSME-Risikogebiet. Je länger sich eine Zecke an einem Menschen festbeißt, desto größer sei die Gefahr der Ansteckung, sagt Franz Hartmann. Er empfiehlt, Zecken beim Entfernen nicht unter Stress zu setzen, die Wunde zu desinfizieren und den Biss zu beobachten. Wird sie rot, solle der Betroffene sofort zum Arzt gehen.

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Quelle:
SZ vom 07.05.2013
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