Süddeutsche Zeitung

Hochwasserschutz:Zehn Wochen ohne Zufahrt

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Penzberg: Die Straße Vordermeir muss wegen Dammsanierung komplett gesperrt werden.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Schon lange wird über eine Dammsanierung an den Seen im Penzberger Freizeitgebiet Gut Hub diskutiert. Im kommenden Jahr soll es endlich losgehen. 2023 sollen die Arbeiten zwischen Kirnbergsee und Kleinem Weiher nun starten. Die Stadt Penzberg muss etwas tun, weil gesetzliche Vorgaben beim Hochwasserschutz verschärft wurden. Das Landratsamt Weilheim-Schongau drohte der Stadt im Jahr 2018 sogar mit einer kostenpflichtigen Anordnung und einem Bußgeld, sollten die Stauanlagen nicht schnellstmöglich saniert werden. Auch wenn die ursprünglich veranschlagten Kosten deutlich gesenkt werden konnten, bleibt ein Wermutstropfen: Die einzige für Fahrzeuge freigegebene Straße zu Gut Hub, Café Extra und Waldkindergarten muss für insgesamt zehn Wochen komplett gesperrt werden.

1,2 Millionen Euro kostet voraussichtlich die Ertüchtigung des Hauptdammes, damit er großen Hochwasser-Ereignissen standhält. Die Stadt Penzberg übernimmt davon etwa 765 000 Euro, der Rest wird vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim übernommen. Mit dem Bau am Hauptdamm und dem Verbindungsbauwerk (Straße Vordermeir) soll nach dem Frost, etwa von März an, begonnen werden. Fertiggestellt werden soll das Ganze im Oktober 2023. Von Anfang März bis Mitte Mai muss ein Teil der Straße auf Höhe der beiden Weiher für zehn Wochen voll gesperrt werden. Das Café Extra müsse für diese Zeit schließen, berichtete Stadtbaumeister Justus Klement im Penzberger Bauausschuss. Veranstaltungen auf Gut Hub seien erst von Mitte Mai an geplant. Für die Nutzer des Campingplatzes würden Parkmöglichkeiten im Bereich des "Stüberl am See" geschaffen. Zum Campingplatz gelange man über den Dammweg am Kleinen Weiher. Für den Waldkindergarten solle in Absprache mit dem Betreiber eine individuelle Lösung gefunden werden. Der Fischereiverein habe zugesagt, den Kleinen Weiher im Februar 2023 abzufischen und das Wasser abzulassen.

Bleibt noch das Café Extra. Wirt Markus Bocksberger, Stadtrat (PM) und Zweiter Bürgermeister, war nicht erfreut über die Nachricht, dass aus einer ursprünglich angedachten Zweiwochensperrung nun zehn Wochen werden sollen. Zweieinhalb Monate Verdienstausfall könne er sich nicht leisten, erklärte er. Seine Fraktion stellte den Antrag, die Stadt möge Bocksberger den Verdienstausfall ausgleichen. "Das ist existenzbedrohend", sagte Martin Janner. Man werde sich beraten, versprach Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Aber eine Lösung sei nicht einfach. Ferner werde geprüft, ob man die Schranke am Weg der Kapellenwiese in diesem Zeitraum öffnen könne.

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