Süddeutsche Zeitung

Aus dem Polizeibericht:Großbrand in Bichl: Werkstattgebäude zerstört

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Der Schaden beträgt 800 000 Euro. Die Polizei ermittelt gegen 61-Jährigen wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Bei einem Großbrand in Bichl ist am Dienstag ein Werkstatt- und Lagergebäude komplett zerstört worden. Der Sachschaden wird von der Feuerwehr auf etwa 800 000 Euro geschätzt. Bei den Löscharbeiten waren insgesamt 155 Feuerwehrkräfte verschiedener Einheiten aus den Landkreisen Bad Tölz Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau im Einsatz, die Ortsdurchfahrt Bichl musste komplett gesperrt werden. Zur Brandursache ermittelt die Kriminalpolizei. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung gegen einen 61-jährigen Österreicher aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen ermittelt. Verletzt wurde niemand.

Laut Polizeibericht wurde gegen 13.50 Uhr bei der Integrierten Leitstelle Oberland der Ausbruch eines Dachstuhlbrandes in einer ehemaligen Schreinerei der Ludlmühlstraße gemeldet. Als Kräfte der Feuerwehren aus Bichl und Benediktbeuern sowie aus Penzberg eintrafen, standen bereits große Teile des Gebäudes in Flammen. Der Einsatzleiter erhöhte die Alarmstufe auf "B4 Brand Industriegebäude" und forderte weitere Kräfte nach. Durch die starke Rauchentwicklung mussten die umliegenden Gebäude evakuiert werden. Deren Bewohner wurden im Gasthaus zum Bayerischen Löwen untergebracht und von Einsatzkräften des Rettungsdienstes und des Roten-Kreuzes betreut.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde zeitweise auch eine Warnung für die Bevölkerung über die Warnapps Katwarn und Nina ausgegeben. Wie der Sprecher der Kreisfeuerwehr, Stefan Kießkalt, berichtet, wurde wegen der langwierigen Brandbekämpfung eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet. Ein Teil der Feuerwehrleute wurde eingeteilt, um eine durchgehende Löschwasserversorgung zu sichern. Um an alle Brandherde zu kommen, musste das Dach des Gebäudes mit zwei Baggern aus benachbarten Firmen teilweise eingerissen werden.

Die Einsatzleitung wurde in einer nahe gelegenen Bäckerei eingerichtet. Von dort aus koordinierte der Einsatzleiter Wolfgang Stahl, Kreisbrandinspektor Süd, den Einsatz. "Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte lief reibungslos. Die Witterungsverhältnisse mit Schneefall und nassen Straßen forderte die Einsatzkräfte allerdings zusätzlich", erklärt Stahl. Im Einsatz waren Kräfte der Feuerwehren aus Bichl, Benediktbeuern, Penzberg, Kochel, Ried, Sindelsdorf, Obersteinbach, Mürnsee, Garmisch, Großweil und Antdorf, sowie der Kreisbrandinspektion.

Die für Dienstagabend vorgesehene Sitzung des Bichler Gemeinderates wurde abgesagt. "Die Feuerwehr ist noch über Stunden im Einsatz, und die Flächen rund um das Rathaus werden für die Einsatzkräfte benötigt", erklärte der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Benediktbeuern, Michael Herrmann. Am Abend ging es bei dem Einsatz darum, das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen. Laut Informationen der Feuerwehr Bichl endete der Löscheinsatz schließlich gegen 20 Uhr. Wegen vereinzelt auflodernder Glutnester beobachtete eine Brandwache das Gebäude noch bis zum Mittwochmorgen.

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