Süddeutsche Zeitung

Behutsamer Eingriff:Für Fluss, Flora und Fauna

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Renaturierung der Isar bei Lenggries schreitet voran

Die Renaturierungsarbeiten der Isar bei Anger in der Gemeinde Lenggries sind abgeschlossen.

Wie das Wasserwirtschaftsamt Weilheim mitteilt, wurde der entlang des rechten Ufers verlaufende Radweg mit Totholzbündeln auf natürliche Art und Weise gesichert, die gegenüberliegende Kiesbank von Bewuchs befreit, das Gesteinsmaterial teilweise aufgenommen und in die Isar als Buhne zur Strömungslenkung eingebracht. Zusätzlich wurde entlang des linken Ufers eine verlandete Rinne freigelegt und mit Totholz bestückt, so dass diese von Wasser durchströmt wird und wieder von den Fischen besiedelt werden kann. Die Renaturierung erfolgte im Rahmen des sogenannten "Umsetzungskonzepts Isar" nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Um einen guten ökologischen Zustand in der Isar zu erreichen, steht nun noch ein weiterer Umbau in der Gemeinde Lenggries aus, und zwar oberhalb von Hohenwiesen. "Zur Strukturverbesserung und Förderung der natürlichen Entwicklung wird in den links- und rechtsufrigen Seitenarmen Totholz eingebracht und Kolke ausgebaggert", erklärt das Wasserwirtschaftsamt. In den Seitenarmen soll künftig auch bei niedrigen Abflüssen ständig Wasser fließen. Um hierfür den Wasserspiegel zu erhöhen, wird Geschiebe von der Kiesbank in den Hauptgewässerlauf verlagert. Das notwendige Totholz wird ebenfalls von der mittig liegenden Kiesinsel gewonnen und mit einem eingegrabenen Baumstamm gegen das Abtreiben gesichert. Etwa drei Wochen sollen die Bauarbeiten dauern.

All das dient dem Wasserwirtschaftsamt zufolge letztendlich der Verbesserung der Lebensbedingungen für die Fische, denn das frische Geschiebe seiein idealer Laichplatz und das Totholz in seichten Seitenarmen schütze die kleinen Jungfische. Für die großen Fische bieten die Totholzpakete in den Gumpen Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Auch Flora und Vögel profitierten. Denn bei der Entbuschung der Kiesinseln werde genau darauf geachtet, dass nur Weiden oder unerwünschter Bewuchs entnommen werden.

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Quelle:
SZ vom 23.09.2019 / cjk
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