Süddeutsche Zeitung

Natur und Umwelt:Wildtieren durch die Hitze helfen

Die Hitzewelle bringt den Landkreis weiter ins Schwitzen. Menschen flüchten in kühle Wohnungen oder schattige Biergärten. Doch die hohen Temperaturen und die Dürre machen aktuell vielen Wildtieren zu schaffen. "Sie finden weniger Nahrung und brauchen einen Unterschlupf, um der Hitze des Tages zu entkommen", sagt die Biologin Angelika Nelson vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Selbst der nachtaktive Igel leide derzeit. "Immer öfter werden dem LBV Igel gemeldet, die tagsüber im Garten nach Nahrung suchen, weil sie nachts nicht genug finden", sagt Nelson. Unterernährte Igel erkenne man an einer deutlichen Hungerfalte hinter dem Kopf sowie eingefallenen Flanken. Kurzfristig hilft es dem Igel, wenn Gartenbesitzer Wasserschalen zum Trinken anbieten, die auch von anderen Tieren dankbar angenommen werden. Auch eine Schale mit Katzenfutter kann für kurze Zeit im Garten bereitgestellt werden. Aber: "Die Futtergabe sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen, wenn über mehrere Tage hinweg tagaktive, unterernährte Igel beobachtet werden. Der Rückgang an natürlicher Nahrung kann nicht durch dauerhafte Zufütterung ausgeglichen werden", sagt die LBV-Igelexpertin. Langfristig helfen nur bessere Lebensräume wie naturnahe Gärten und Parks. Wer ein verletztes Tier findet, sollte dieses zu einem Tierarzt, der sich mit Wildtieren auskennt oder zu einer Auffangstation für Wildtiere bringen. Die regionalen Natur- oder Tierschutzvereine können hierbei helfen. Informationen und Tipps zum Schutz von Igeln, der richtigen Fütterung und der Gestaltung eines igelfreundlichen Gartens bietet der LBV kostenlos von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr unter Telefon 09174/4775-5001 an.

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