Süddeutsche Zeitung

Bad Tölz- Wolfratshausen:Happy Hour fürs Impfen

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Von Montag an kann man auch ohne Termin in den Impfentren das Vakzin bekommen. Wer sich beeilt, ist bis zum Sommerurlaub vollständig immunisiert.

Von Moritz Hackl und Konstantin Kaip, Bad Tölz- Wolfratshausen

Seit einiger Zeit stagniert der Impffortschritt im Landkreis, obwohl ausreichend Impfstoff vorrätig ist. Um das zu ändern, darf man sich nun auch ohne Termin und Anmeldung gegen Corona impfen lassen. Wie das Landratsamt mitteilt, bieten die Impfzentren im Landkreis von Montag, 12. Juli, an spontane Impfungen an: Wochentags von 9.30 Uhr bis 11 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 Uhr bis 14 Uhr erhält jeder, der will, dort ein Vakzin.

Impflinge müssen ihren Personalausweis und den Impfpass mitbringen. Zwar müssen sie sich weder vorher registrieren noch anmelden, die Kreisbehörde betont jedoch, dass eine Anmeldung den Mitarbeitern das Prozedere vereinfacht. Die Registrierung ist online oder per Anruf im Callcenter unter der Telefonnummer 08171/38 63 61 0 möglich (täglich von 8.30 Uhr bis 17 Uhr).

In den beiden Impfzentren in Wolfratshausen und Bad Tölz werden hauptsächlich die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna verwendet, gelegentlich erhalten Personen über 60 Jahre auch das für sie freigegebene Astra Zeneca. Wegen der hohen Impfstoffmengen können auch Personen, die ihre Erstimpfung bei einem Hausarzt erhalten haben, ihre zweite Dosis im Impfzentrum bekommen - und umgekehrt. "Wechselseitige Impfungen sind möglich, es zählt allein, was im Impfausweis steht", erklärt Behördensprecherin Marlis Peischer. Zudem werden die Intervalle verkürzt: Bei Biontech wird die zweite Impfung nun nach der Mindestzeit von drei Wochen gegeben, bei Moderna nach vier Wochen. "Aktuell ist genügend Impfstoff da, sodass der maximale Zeitraum von sechs Wochen nicht mehr ausgeschöpft werden muss", so Peischer. Eine Wahlmöglichkeit bestehe aber nicht.

Laut Landratsamt können auch Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren geimpft werden, wenn sie einen unterschriftsfähigen Elternteil mitbringen. Zwölf- bis 15-Jährige werden jedoch nur geimpft, wenn ein Attest für die von der Impfkommission aufgezählten Erkrankungen wie etwa schwere Lungenerkrankungen oder Adipositas vorliegt.

Jörg Lohse, der ärztliche Koordinator im Landkreis, hofft, dass die Lockerungen dazu beitragen, eine erneute Corona-Welle zu verhindern. Lohse spricht von einer Art "Impf-Happy-Hour", die man jetzt im Landkreis etabliere. "Das ist ein super Angebot für Schnellentschlossene, die morgens aufwachen und sich denken: Heute lasse ich mich impfen", sagt er. Und auch Maximilian Pfandl, der Leiter des Wolfratshauser Impfzentrums, setzt seine Hoffnungen in die neuen Regelungen. "Vielleicht kommt jetzt wieder ein wenig Schwung in die Kampagne", sagt er.

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Quelle:
SZ vom 10.07.2021
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